Die Videoplattform Vimeo hat immer im Schatten von YouTube gestanden. Während YouTube explodierte, blieb Vimeo in der Nische der Filmstudenten, Hobbyfilmer und ästhetisch nicht Abgetöteten.
Im März diesen Jahres ging Vimeo, das sich aufgrund seiner Ausrichtung und seines Designs bei eben genannten Filminteressierten ein starkes Standing erarbeitet hat, den nächsten Schritt und bietet nun Filmemachern an, ihre Filme über die Plattform zu verkaufen.
Damit wird Vimeo von einer reinen Hostingplattform und Community zu einem Angebot, das sich auch für die kommerzielle Verbreitung nutzen lässt.
TechCrunch berichtete über den Schritt:
Vimeo On Demand, will be available to anyone — anyone, that is, with a Vimeo Pro account. The product allows creators on the site to set their own prices and provides geo-fencing and other tools to control which areas their content is available in. They can also create custom landing pages for their projects, and the ability to provide clips or trailers as a way to entice viewers to purchase their longer-form version of their content.
Attraktiv ist das für Filmemacher auch, weil Vimeo bereits in alle gängigen Abspielgeräte integriert ist und eine über Jahre gewachsene, funktionierende Communityplattform mitbringt.
But the most important part is that Vimeo will provide a pretty unprecedented revenue split, keeping just 10 percent of sales made on the platform. Vimeo CEO Kerry Trainor told me that Vimeo is trying to be as creator-friendly as possible in helping the people who use the site to sell their content. That also means distribution across a number of devices, including PCs, mobile phones and tablets, and a wide range of connected TV devices, platforms and game consoles.
Vimeo bewirbt diesen nicht zu unterschätzenden Bequemlichkeitsvorteil für Endnutzer auch direkt auf der On-Demand-Unterseite:
When you buy an On Demand video, it’s automatically added to your Watch Later queue so you can view it on any compatible device — including your TV in full HD via Apple TV, Samsung smart TVs, Roku, Xbox, and more.
Wie viele Verkaufsplattformen für Filme können das schon von sich behaupten?
Die Preise für die Filme, die die Kreativschaffenden selbst festlegen, reichen von einem Dollar bis zu übertrieben optimistischen 12,99 Dollar.
Clever ist auch die Bindung an den Pro-Account für Filmeanbieter: Das ist nicht nur eine Hürde zur Teilnahme am On-Demand-Angebot, die bereits für eine Vorauswahl bei den Anbietern sorgt, um die sich Vimeo nicht kümmern muss (nur wenige werden zum Spaß Katzenvideos zum Verkauf anbieten), es sorgt auch für eine feste Einnahmequelle, die wiederum erst die 'sensationell' niedrigen 10 Prozent ermöglichen, die Vimeo pro Verkauf einbehält. 199$/Jahr für den Pro-Account ist ein genügend hoher Posten, um in die Kostenrechnung für zum Beispiel wenig bekannte Dokumentarfilmer mit einzufließen, wenn es um die Evaluierung geht ob die Distribution via Vimeo wirtschaftlich sinnvoll ist oder nicht.
Trotzdem: Vimeo ist mit "Vimeo On Demand" eine vielversprechende kommerzielle Option für Filmemacher geworden, nicht zuletzt weil sie kostenlosen user generated content und Inhalteverkauf unter einem (Community-)Dach zu vereinen versucht, was Reichweitengenerierung und Erlöse im Bestfall gegenseitig leichter befruchtbar macht.
Als nächsten Schritt, wenn genügend Filmemacher auf die Plattform mit ihren Filmen kommen, sollte Vimeo eine Flatrate a la Netflix für Endnutzer anbieten und Filmemachern die Teilnahme via Opt-In nahelegen.