7. Sep. 2017 Lesezeit: 2 Min.

Warum es Sinn ergibt, dass Instagram testet, Stories direkt an Facebook zu teilen

TechCrunch:

To boost the popularity of Stories, Facebook could turn to its photo-centric sister app. In a new feature test first spotted by the Next Web’s Matt Navarra and Twitter user @mruiandre, some users are seeing an option to share Instagram Stories directly to the main Facebook app. Instagram has since confirmed that the feature is indeed in testing. [...]

The company added the Snapchat copycat feature back in August 2016 and the feature’s popularity is likely largely the cause of Snapchat’s slowed growth in 2017. [...]

Instagram users have been able to share individual photo and video posts to their Facebook News Feeds for a long time now, though no content travels the other direction.

​Das ergibt Sinn. Nach dem anfänglichen Erfolg von Instagram Stories hat Facebook das Stories-Feature schnell auch zu WhatsApp, Messenger und Facebook selbst gebracht. Während die Stories auf Instagram ein Riesen-Hit sind, nutzt praktisch niemand auf den anderen Facebook-Apps das Feature.

​Warum also nicht den Instagram-Erfolg nutzen und die Inhalte in den Rest des Facebook-Imperiums verbreiten lassen?

Als wir in neunetzcast 58 und neunetzcast 60 Anfang des Jahres über Stories und Snapchat gesprochen haben, habe ich unter anderem gesagt, dass es für Facebook Sinn ergeben würde, den Nutzern die Möglichkeit zu geben, ihre Story-Inhalte an einer Stelle hochzuladen und überall erscheinen zu lassen. Tatsächlich hat die Trennung auf  die Apps für mich keinen Sinn ergeben, da das grundlegende Prinzip überall gleich war.

Mehr noch: Wer Facebook, Messenger, Whatsapp und Instragram nutzt, für den sorgt das erfolgreiche Story-Feature auf Instragram dazu, dass er für Stories auf Facebook keinen Gebrauch hat. Die Stories in der einen App kannibalisieren die Stories in den anderen. Der Erfolg der Instagram Stories hat also nicht nur das Wachstum von Snapchat verlangsamt, sondern auch die Existenzberechtigung der Stories bei Facebook und co. in Frage gestellt. Zumindest solang es keinen app-übergreifenden Austausch der Stories gab.

Diese facebookübergreifende Story-Vereinigung scheint jetzt im Gange zu sein. Die naheliegendste, und damit erste Verbindung ist Instagram -> Facebook. Nicht zuletzt weil das ein weiterer Grund für ‚Influencer‘ ist, auf Instagram-Stories zu setzen. (Das würde auch die Ausweitung der Stories auf die Desktopseite von Facebook erklären. Das ergibt wenig Sinn für die Erstellung aber etwas mehr Sinn für den Konsum von Stories. Die Hauptnutzung von Facebook ist zwar mittlerweile mobile. Aber Stories überall verfügbar machen, heißt auch Influencern und Prominenten zu signalisieren, dass sie mit diesem Format ‚alle‘ erreichen können.)

Was als nächstes kommt: Ich schätze, dass Instragram-Stories bis Ende des Jahres oder spätestens Anfang nächsten Jahres von überall präsenten Nutzern an Facebook, Messenger und sogar an Whatsapp weitergeleitet werden können, wenn diese das wollen. Wenn das erfolgreich sein sollte, werden diese Apps sicher auch die Möglichkeit erhalten, ‚Stories‘ in die andere Richtung, also zu Instagram, zu teilen. (Es stellt sich natürlich die Frage, wie man diese Weiterverteilung implementiert, ohne sie zu kompliziert zu machen.)

Sollte auch die Verteilbarkeit der Instragram-Stories an Messenger und co. nicht funktionieren, wird das Story-Feature aus diesen Apps wieder verschwinden. Aus den oben genannten Gründen (‚Influencer‘!) werden die Stories uns aber wohl mindestens in Facebook erhalten bleiben, selbst wenn die meisten von uns weiterhin leere Kreise sehen werden.

Marcel Weiß
Unabhängiger Analyst, Publizist & Speaker ~ freier Autor bei FAZ, Podcaster auf neunetz.fm, Co-Host des Onlinehandels-Podcasts Exchanges
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