4. Juni 2010 Lesezeit: 3 Min.

Warum ich ein iPad mit WLAN und 16GB gekauft habe

ipad2

Ich glaube, ich bin nicht der einzige, der in den letzten Tagen darüber gerätselt hatte, ob er sich ein iPad kauft und wenn ja, welches Modell. Letztlich habe ich mich vor genau einer Woche zum Deutschland-Start für das WLAN-only-Gerät mit der geringsten Speichergröße (16 GB) entschieden.

Hier meine Beweggründe vor dem Kauf. Und am Ende noch ein paar Worte zur Nutzung nach einer Woche.

Warum ein iPad

Ich habe auf dem iPhone bereits einige Apps erworben. Ich gehe davon aus, dass die meisten dieser Apps irgendwann in einer iPad-Version für mich kostenfrei zur Verfügung stehen werden (wie z.B. bereits Instapaper Pro). Ich nutze das iPhone öfter abends und fast immer morgens im Bett um unkompliziert und schnell Emails und Nachrichten zu lesen. Das Gleiche auf einem größeren Screen machen zu können, klingt verlockend.

Generell ist es für meine Arbeit, die fast ausschließlich im Internet stattfindet, sinnvoll, ein Gerät zu besitzen, das für den Internetzugang konzipiert ist, und das zwischen Laptop und Mobiltelefon liegt (erstes Argument, das man auch hervorragend gegenüber dem Partner bringen kann). Und natürlich wird viel über das iPad als erstes erfolgreiches Gerät in dieser Klasse geschrieben und weiter geschrieben werden. Auch ich werde mich beruflich mit dem iPad, dessen Bedeutung und Ökosystem auseinandersetzen (müssen) und da ist es logischerweise von Vorteil ein solches Gerät zu besitzen (zweites hervorragendes Argument gegenüber dem Partner).

Warum nur WLAN

Ich werde das iPad hauptsächlich daheim und in Cafes mit WLAN verwenden. Unterwegs kann ich mit dem iPhone oder einem anderen Mobiltelefon online gehen. Instapaper, das ich regelmäßig verwende , ist auch und gerade als App offlinefähig. Mir würde mit dem iPad unterwegs also auch nicht langweilig. Zusätzlich ist die WLAN-only-Version günstiger als die 3G-Version. Warum das wichtig ist, dazu gleich mehr.

Ich glaube auch, dass es für iPads einen verstärkten Markt für Applikationen geben wird, die Webinhalte offline verfügbar machen werden - vorausgesetzt, ein signifikanter Anteil der verkauften Geräte wird WLAN-only sein. Denn dann gibt es einen Markt für genau diese Funktion.

Zusätzlich ist es sehr wahrscheinlich, dass mein nächstes Mobiltelefon die Fähigkeit besitzen wird, zum mobilen Hotspot zu werden .

Warum 16GB

Ich habe nicht vor, viele Musikdateien oder Filmdateien auf dem Gerät abzulegen. Für Apps und diverse, wenige Dateien werden die 16GB völlig ausreichend sein.

Zusätzlich möchte ich mir schlicht das günstigste Gerät kaufen, weil der Lockin bereits hoch genug ist, den Apple bei mir mit den Apps über iPhone (und nun iPad) erzeugt. In den nächsten Monaten werden unzählige Tablets auf Android und WebOS-Basis erscheinen. Von diesen werde ich aus den gleichen Gründen wie oben irgendwann vielleicht auch ein Gerät mein eigen nennen.

Generell muss man festhalten, dass das iPad das erste Gerät seiner Klasse ist. Die Innovation auf diesem Feld wird in den nächsten Jahren enorm sein. Sobald Nutzungspatterns erkennbar sind, werden kommende Tablets auf diese besser eingestellt sein. Insgesamt wird das erste iPad wohl relativ schnell veralten. Deswegen ist es meiner Meinung nach nicht sinnvoll, eines der teureren Geräte zu kaufen, wenn man keinen guten Grund hat.

Das iPad im Einsatz nach einer Woche

Alles, was man unzählige Male über das iPad lesen konnte, stimmt: Es ist schnell, sehr schnell. Der Akku hält sehr lang. Etc.

Die Akkulaufzeit führt dazu, dass das Gerät permanent eingeschaltet ist, was die Zeit zum Benutzen auf ein Minimum reduziert. Das bedeutet für Netbook- und Tablet-Hersteller: Kümmert Euch nicht um niedrige Bootzeiten sondern um vergleichbar stabile Akkus. Denn dann sind die eigentlichen Bootzeiten egal.

Der schnelle Browser führt dazu, dass man mehr Seiten ansurft. Das klingt trivial, ist es aber nicht. Ich wäre nicht überrascht, wenn man in den nächsten Wochen viele Statistiken von technologie-affinen Sites sieht, bei denen iPad-User überdurchschnittlich viele Pageviews pro Besucher erzeugen. Das wiederrum macht iPad-Besitzer attraktiv für Websites, die auf Werbung und Pageviews setzen, was wiederrum noch schneller zu implementierten Flash-Alternativen führen dürfte.

Mein Feed-Konsum ist bereits mit dem iPhone seinerzeit explodiert. Die Möglichkeit, schnell Feeds unterwegs oder generell weg vom PC lesen zu können, war eine Befreiung. Ich hatte vermutet, dass eine ähnliche Steigerung mit dem iPad möglich sei. Das ist auch tatsächlich der Fall. Aktuell benutze ich den Google Reader auf dem iPad und schaffe wesentlich mehr in kürzerer Zeit. Mit entsprechenden Apps wird das nochmal gesteigert werden können. Aber bereits so: eine enorme Effizienzsteigerung für mich.

Die GMail-Website auf dem iPad ist geradezu unheimlich schnell. Effizienter abseits vom Rechner Mails abzuarbeiten, geht nicht.

Marcel Weiß
Unabhängiger Analyst, Publizist & Speaker ~ freier Autor bei FAZ, Podcaster auf neunetz.fm, Co-Host des Onlinehandels-Podcasts Exchanges
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