Carta berichtet über Yourcent, einen neuen Micropaymentdienst aus Berlin:
Yourcent ist ein neues Micropayment-System, bei dem Nutzer selbst entscheiden können, welchen Betrag zwischen 1 und 99 Cent sie jeweils für einen Klick zahlen wollen. Sie sammeln die Klicks in ihrem Warenkorb und können dann per Überweisung oder PayPal gesammelt bezahlen. Dabei können Nutzer die Provision für yourcent frei bestimmen. Seit 1. Juli ist das Projekt online.
Yourcent hat mit Flattr und Kachingle gemein, dass die Bezahlung nach und nicht vor dem Konsum stattfindet. Die Bezahlung nach dem Konsum erscheint mir die in der Regel zur Informationsökonomie passendere Alternative zu sein. Die Gründe dafür werde ich in einem kommenden Artikel erörtern. Aber Friedemann Bartels, der Gründer von Yourcent, spricht die Gründe im Interview mit Carta bereits teilweise an:
Es ist doch so: sobald ein digitales Werk erstellt wurde, entstehen für die Verbreitung kaum noch Kosten. Man könnte die Nachfrage also zu 100 Prozent decken. Premiumdienste bedeuten den Versuch, einen künstlichen Mangel zu erzeugen. Künstlicher Mangel funktioniert gut bei Luxusgütern, für einen limitierten Porsche mit Speziallackierung findet sich immer ein Scheich, der dafür viel Geld bezahlt.
Aber Nachrichten, Musik, Wissen zähle ich in der Informationsgesellschaft zu den Gütern des täglichen Bedarfs. Und eine künstliche Verknappung dieser Güter widerstrebt meinem jugendlichen Idealismus zu tiefst. ;-)
Davon abgesehen hätten wir mit Premiumangeboten immer noch die Problematik des illegalen Filesharings.
Über den Unterschied zwischen Yourcent und Flattr sagt Friedemann Bartels:
Solange die digitalen Güter sehr homogen sind, also man z.B. nur Blogartikel bezahlt, hat die starke Abstraktion von Flattr Vorteile. Aber wenn ich mir überlege, dass ich mal einen Tweet und mal einen Spielfilm bezahlen will, dann wünsche ich mir mehr Spielraum.