Dienste, die zwar die Runde in Twitterjunkie-Kreisen machen, in ihren aktuellen Inkarnationen in meinen Augen aber keine Zukunft haben und deswegen hier auch nicht behandelt wurden/werden:
Gründe:
Die ersten beiden setzen zu stark auf permanente Aktionen der Nutzer, ohne genügend Anreize dafür zu schaffen. Oder anders: Die Ziele sind mit zu viel Zeitaufwand verbunden.
Der dritte Dienst setzt auf eine künstliche Begrenzung, die bestenfalls ein Segmentfeature bei Facebook sein sollte und schlimmstenfalls schlicht Unsinn ist. Path ist ein typisches Geek-Produkt: Wer über Tausend Leute auf Facebook als Freunde hinzufügt, mag einen Sinn in einem Social Network mit künstlicher Begrenzung auf 50 Kontakte sehen, der Rest der Menschheit dürfte das nicht.
Bonus:
Dienste, die es mittelfristig schwer haben werden zu überleben, weil ihre Differenzierung zum nächsten, um Dimensionen größeren Konkurrenten nicht sehr überzeugend ist:
- Posterous (Tumblr ist der viel größere Konkurrent mit schnellerem Wachstum)
- Gowalla (Foursquare ist der viel größere Konkurrent mit schnellerem Wachstum)
In beiden Fällen arbeiten die Netzwerkeffekte gegen die Unterlegenen.
(Ich versuche immer, mich möglichst auf die guten Dienste und die zukunftsweisenden Trends zu konzentrieren. Das heißt aber nicht, dass es in meinen Augen nicht viel Quatsch in Form von Webdiensten gibt, die aus Gründen der Kurzweiligkeit kurzfristig Anklang finden bei denen, die den ganzen Tag im Web verbringen (siehe auch Plurk 2008). Interessant wird das vor allem wieder, wenn die Börsengänge von Webstartups demnächst noch weiter zunehmen sollten.)
File under: Plurk-Effekt
Bjoern Habegger says
Ist EmpireAvenue ein Dienst? EA ist für mich eher ein „social game“ – und in dieser Idee deutlich sinnvoller als z.Bsp. fliplife.
bebna says
Dein erster Grund, ist auch mein Grund warum ich kein Foursquare/Gowalla mehr benutze.
Der Zweck recht fertigt einfach den Aufwand nicht. Dazu kommen noch die Privatsphäre Bedenken und der große Energieverbrauch von GPS und HSDPA bei solchen Tools.
Kurz eine Statusmeldung, wo man ist, in Twitter und/oder Facebook zu schreiben, ist meist einfacher, schneller und führt viel öfters zur gewünschten sozialen Interaktion.
Marcel Weiss says
Ja, kann ich verstehen. Das kommt aber sicher auch auf Wohnort und
Bekanntenkreis an, so lang sich die Dienste noch nicht verbreitet
haben. Hier in Berlin und in meinem Bekanntenkreis ist Foursquare
enorm praktisch.