Über Jahre hinweg hat studiVZ/VZnet/VZ Netzwerke (Wie viele Namensänderungen braucht ein Unternehmen?) zuerst die Facebook-Plattform als unnütz bezeichnet, bis sie ihren Fehler erkannten und basierend auf OpenSocial eine eigene Plattform starteten.
Über Jahre hinweg haben die wechselnden Geschäftsführer von VZ Netzwerke das Newsfeed-Prinzip als unattraktiv für die User abgewiesen.
Mittlerweile sind sie bei beiden Punkten mehr oder weniger zur Vernunft gekommen. Nach dem aktuellen Relaunch werden die VZ Netzwerke ungefähr so aussehen (via netzwertig.com):
Lediglich an der vollkommen unsinnigen (und wohl auf eine rückständige, vom Printmarkt inspirierte Zielgruppenaufteilung basierenden) Dreiteilung der Netzwerke will man festhalten. Natürlich weil die User das so wollen:
Wie Geschäftsführer Riedl mir erläuterte, stand sowohl eine Fusion der drei Netzwerke als auch eine Umbenennung zur Debatte. Präventiv hatte man sich dafür auch die Domain vz.net für 250.000 Dollar gesichert. Doch die intensive Marktforschung und Befragung der existierenden Mitglieder habe ergeben, dass diese sowohl die Dreigliedrigkeit als auch die Namen nicht verlieren möchten.
Das passt gut, dass die User das so wollen. So kann man seine Strategie mit der zielgruppengerechten Featureaufteilung auch umsetzen.
VZ-CEO Clemens Riedl hat erkannt, dass alle VZ-Nutzer wohl mittlerweile auch ein Profil bei Facebook haben. Das Ziel sei nun, Kommunikationstools bereitzustellen, die den VZ Netzwerken einen Mehrwert gegenüber Facebook geben.
Das klingt nicht nur verzweifelt, das ist es auch. Aber was soll man bei VZ Netzwerke sonst machen? studiVZ und seine Schwesternetzwerke standen mal an der Spitze des deutschen Webs was die Reichweite betraf. Das ist lang vorbei. VZ Netzwerke hat sich nach dem Verkauf an Holtzbrinck nie durch Vision oder Weitsicht hervorgetan. (oder grundsätzlich durch etwas anderes als kurzfristige Maximierung ( Pageviewmaximierung war der natürlich nicht offziell genannte Grund für die Absage an den Newsfeed))
VZ Netzwerke versuchen das nahende Ende hinauszuzögern. Nicht mehr, nicht weniger.
Mehr gibt es dazu leider nicht mehr zu sagen. Außer: Es lohnt sich, anzuschauen, was VZ Netzwerke in den letzten Jahren gemacht haben und was davon sie hat immer schneller immer weiter zurückfallen lassen. Das ist nicht unähnlich zum Niedergang von myspace und ist eine gute Lektion für aufmerksame Gründer.
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