Anschließend an meinen Artikel über die Unterschiede zwischen mobilen Ökosystemen, die weit über die Marktanteile der mobilen Betriebssysteme hinausgehen, ist ein eben erschienener Report von Distimo interessant.
Distimo, ein Unternehmen das mobile Apps analysiert, hat die 200 Apps mit dem größten Umsatz analysiert und kam zu einem für viele sicher überraschenden Ergebnis: Die gesamten Einnahmen von Entwicklern über den Appstore des iPhones lagen vier mal höher als beim Android Market.
TechCrunch fasst zusammen:
The iPhone App Store generates about four times the revenue that is generated by the Google Android Market, the report finds, in terms of total revenue generated by the 200 highest grossing apps. Meanwhile, the App Store for iPad generates more than double the revenue of the Android Market.
Und das obwohl die Marktanteile von Android mittlerweile viel höher sind als von iOS. (Ende November weltweit: Android 17,6%, iPhone 4,4%)
Die Entwicklungen der Einnahmen dürfte erklären, warum über 2011 die Unterstützung von Entwicklern für Android gefallen ist. Die Zahlen sind auch konsistent mit Aussagen von Entwicklern wie Marco Arment (Instapaper).
Android wird keine App-Knappheit erleben, aber Android ist mit diesen Zahlen und Entwicklungen weit davon entfernt, der Gold-Standard zu werden, für den es viele halten.
Interessant ist das vor allem, weil es bedeutet, dass ein dritter Player gute Chancen hat, sich zu etablieren. Windows Phone 7 zum Beispiel, ein gutes mobiles OS, mit einem unmöglichen, irreführenden Namen.
Oder ein als Open Source phönixgleich wieder auferstandenes WebOS. (Letzteres dürfte allerdings frühestens 2013 von Handset-Herstellern unterstützt werden. Wenn überhaupt. Und dann könnte es bereits für WebOS zu spät sein, was eine Tragödie wäre.)
Auch interessant: 65% der 200 bestverdienendsten Apps auf Android sind Freemium-Apps. Auf iOS/iPhone ist die Freemium-Rate 2011 bei den 200 Bestverdiener-Apps von 29% auf 53% gestiegen.
Freemium ist also anscheinend wenig überraschend ein wichtiges Geschäftsmodell für mobile Apps.
David Prochnow says
»Distimo, ein Unternehmen das mobile Apps analysiert, hat die 200 Apps mit dem größten Umsatz analysiert und kam zu einem für viele sicher überraschenden Ergebnis: Die gesamten Einnahmen von Entwicklern über den Appstore des iPhones lagen vier mal höher als beim Android Market.«Stehen die jeweiligen 200 Top-Apps tatsächlich repräsentativ für die vollständigen Märkte?
zottel says
Grosse Frage ist auch, sind die Werbeeinnahmen durch die Apps mit berücksichtigt?
Marcel Weiss says
Nein, nur die Verkäufe. Aber die Werbeeinnahmen dürften bei Android nicht wesentlich höher sein als bei iOS. Zumindest wüsste ich nicht, warum das signifikant unterschiedlich sein sollte.
zottel says
Hier ein Beispiel warum der Unterschied Signifikant ist:
http://www.phonearena.com/news…
Zusammengefasst: Angry Birds wurde 12 Millionen mal auf iOS Geräte für $0.99 verkauft = $8 Millionen an Rovio. 5 Millionen mal kostenlos auf Android Geräten mit $12 Millionen an Rovio.
Natürlich „könnte“ Rovio auch auf iOS eine Werbe Version anbieten (weiss garnicht ob sie das schon machen) aber es ist auf Android eher „üblich“. Deshalb ist das ein wenig eine Milchmädchenrechnung.
Zur Zeit hat iOS bei Spielen noch die Nase vorn, aber Android kann durchaus aufholen. Rovios CEO sagt zumindest, sieht schon seit längerem Android nicht unbedingt als schlechtere Platform für Spieleentwickler.
Marcel Weiss says
Interessant. Danke für den Link.