25. Jan. 2012 Lesezeit: 1 Min.

Warum sollten Bestseller-Autoren in Zeiten des Internets andere Autoren querfinanzieren?

Leander Wattig macht eine wichtige Beobachtung zur Buchbranche:

Wenn ich ein Bestseller-Buchautor wäre, würde ich mich fragen, warum ich einen Deal eingehen soll, der in letzter Konsequenz ermöglicht, andere Autoren querzufinanzieren. Wenn ein solcher Deal besteht, heißt das ansich nur, dass für mich als Bestseller-Autor nicht der bestmögliche Deal herausgeholt wurde. Wäre es nicht nur konsequent, wenn Autoren zunehmend Dienstleistungs-Verhältnisse suchen und einfordern, die – wie auf anderen Märkten auch – dem Dienstleister nur das wirklich notwendige Geld zuweisen? Was aber passiert mit den bestseller-abhängigen Publikumsverlagen, wenn gerade die Top-Autoren und somit die Stützen der Häuser mehr und mehr einfordern oder sich gar abwenden? Stichwort Pottermore …

"Das Geschäftsmodell ändert sich." ist ein leicht dahin gesagter Satz. Dahinter stecken aber auch komplexe Veränderungen wie etwa sich verschiebende Anforderungen von unterschiedlichen Parteien, die eine Veränderung des Angebotsbündels und der eigenen Aufgabe (und ihrer Wahrnehmung) zur Folge haben müssen.

"Das Geschäftsmodell ändert sich." bedeutet nicht, einfach alles digital so zu machen, wie man es vorher analog gemacht hat.

Marcel Weiß
Unabhängiger Analyst, Publizist & Speaker ~ freier Autor bei FAZ, Podcaster auf neunetz.fm, Co-Host des Onlinehandels-Podcasts Exchanges
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