Jochen Krisch auf Exciting Commerce über die Insolvenz von Neckermann: Wenn 1.000 Online-Jobs nichts zählen:
Was bei Neckermann passiert ist, ist durchaus symptomatisch für die Grabenkämpfe zwischen On- und Offlinern, die die (Versand-)Handelshäuser nun schon seit Jahren zermürben.
In aller Regel ziehen die Onliner den Kürzeren. Schon weil sie zahlenmäßig unterlegen sind. Aber auch, weil sie in den Traditionshäusern immer noch als Fremdkörper und Störenfriede wahrgenommen werden und es zudem nicht gewohnt sind, für ihre eigenen Belange auf die Barrikaden zu gehen.
Für Neckermann ist die Lage nun brenzlig. Wer will einen heruntergewirtschafteten Versender, dessen Belegschaft sich gerade selber disqualifiziert hat? Man hätte einem tradtionsreichen Versandhaus wie Neckermann einen rühmlicheren Abgang gewünscht. Aber das hätte man auch Quelle schon.
Wer sich ein bisschen mit Organisationskultur und disruptiven Prozessen beschäftigt, ist von diesen Vorgängern nicht sonderlich überrascht. Das macht es aber nicht weniger tragisch.
Tadeusz says
Naja, jetzt sind wieder die Gewerkschaften Schuld? Wer ein Unternehmen an die Wand fährt braucht wohl einen Sündenbock. Ich kann nur sagen, dass Mammut-Unternehmen an ihrer Größe und Tradition untergehen. Ich hatte vor mehr als 10 Jahren auch mal für Quelle gearbeitet und gesehen wie jeder Pipifax von 6 Abteilungen zerredet wird.