• Skip to primary navigation
  • Skip to content
  • Skip to primary sidebar
  • Über
  • Was Mitglieder erhalten
  • Produkte
  • Abo
  • Datenschutzerklärung
  • Impressum

neunetz.com

Wirtschaft im digitalen Zeitalter.

  • Analysen der digitalen Wirtschaft
  • Umbruch der Automobilbranche
  • Amazon analysiert
  • Big Tech

Warum die FDP immer noch unwählbar ist für alle, die mit Startups zu tun haben

22. September 2017 by Marcel Weiß

Vor vier Jahren habe ich vor der Bundestagswahl den viel beachteten Text „Warum Gründer nicht FDP wählen sollten“ geschrieben. Damit natürlich ganz offensichtlich direkt zusammenhängend ist die FDP vor vier Jahren aus dem Bundestag geflogen. Jetzt wollen sie wieder rein. Und die FDP ist immer noch unwählbar für alle, die Startups gründen (wollen), finanzieren (wollen), oder bei Startups arbeiten.

Die FDP ist und bleibt eine Klientelpartei für etablierte Unternehmen, für die „alte“ Wirtschaft.

Wer den ganzen Tag die Disruptionstheorie vor sich herträgt und sich folglich selbst gern als Disruptor sieht: Die FDP ist die Partei der Incumbents. Die FDP ist der natürliche Feind aller Disruptoren. Weil Großunternehmen versuchen, sie in den Bundestag zu hieven, um die regulatorischen Zäune um ihre Märkte zu verstärken.

Die FDP hat vor über vier Jahren auf der Seite der Hotelketten gegen AirBnB und co. gekämpft. Und sie wird, wenn sie wieder in den Bundestag -und vielleicht als Juniorpartner sogar in die Bundesregierung- zieht, im Zweifel immer gegen Mobility-Startups und für die Verbrennungsmotorindustrie kämpfen. Die Pro-Diesel-Aussagen im Wahlkampf machen das bereits jetzt mehr als deutlich.

Das ist kein Zufall. Das ist der Modus Operandi der FDP. Sie mag sich als hippe, jugendliche, an jüngere Menschen (auf Deutsch: unter 40) gerichtete Partei präsentieren. Aber in Wirklichkeit soll die FDP wieder ein wichtiges Bollwerk der deutschen Großunternehmen gegen Startups und Veränderung im Allgemeinen werden.

Die FDP ist ein Partei gewordenes Steve-Buscemi-Meme.

Sie ist Großspende gewordenes regulatory capture.

Heise:

Mit BMW und Daimler gehört die Autobranche zu den intensivsten Spendern der letzten Jahren neben dem Verband Gesamtmetall oder der Deutsche Vermögensberatung DVAG. Seit 2009 spendeten demnach Automobilhersteller, Zulieferer und Verbände über 17 Millionen Euro an CDU/CSU, FDP, SPD und Grüne. Fast vier Fünftel des Geldes seien an die Konservativen und die Liberalen gegangen.

Die FDP hat, obwohl seit 2013 nicht mehr im Bundestag, Großspenden (sprich 50.000€ und mehr) in der Höhe von 1,5 Millionen Euro erhalten.Zum Vergleich: Spitzenreiter ist die CDU mit geringfügig mehr Großspenden in Höhe von 1,9 Millionen Euro, während SPD und Grüne jeweils nur eine Großspende in Höhe von 100.000 Euro erhalten haben. Das heißt die heute unbedeutende FDP hat acht Mal so viele Großspenden erhalten wie die SPD. Brute Force in der Big Money Edition.

Die ‚Startup-Szene‘ sollte sich also nicht von der Verpackung täuschen lassen. Wenn Unternehmer und Risikokapitalgeber im eigenen Interesse wählen, dann wählen sie nicht die FDP, und sprechen sich auch direkt gegen die Partei aus. Vor allem auch, weil es wichtig ist, dass in der deutschen Öffentlichkeit nicht der Eindruck entsteht, es gebe eine Position der Wirtschaft.

In Zeiten der rasanten Veränderung der Wirtschaft gehen die Interessen in eben dieser immer weiter diametral auseinander. Es entstehen massive Marktchancen für extrem junge Unternehmen (siehe etwa die Dynamik bei Zalando, dem deutschen Vorzeigebeispiel); Chancen, die es in dieser Größenordnung vor 20+ Jahren schlicht nicht gab. Gleichzeitig -und vor allem: direkt damit zusammenhängend- entstehen völlig neue, existenzgefährdende Gefahren für etablierte Unternehmen, weil sich ihr Marktumfeld radikal ändert. Entsprechend wird der Gesetzgeber als Verbündeter eingesetzt. Es kann schlicht nicht die eine ‚Wirtschaftspartei‘ geben, erst recht nicht in den jetzigen Zeiten. Nur Parteien, die sich für die eine oder andere Seite mal hier mal da entscheiden.

Die FDP entscheidet sich natürlich immer, wenn es darauf ankommt, gegen Startups. Weil sie von der ‚Gegenseite‘ finanziert wird.

Follow the money.

Teilen mit:

  • E-Mail
  • WhatsApp
  • Telegram
  • Facebook
  • Twitter
  • LinkedIn
  • Pocket

Filed Under: Netzpolitisches Tagged With: FDP

neunetz.com Nexus

neunetz.com wird unterstützt von Mitgliedern. Mitglieder von neunetz.com Nexus erhalten exklusiv einen wöchentlichen Newsletter, eine monatliche tiefgehende Analyse und Zugang zu einem Fachforum, um die Strategien der digitalen Wirtschaft besser zu verstehen. Mehr Informationen zu Nexus hier.

About Marcel Weiß

Marcel Weiß, Jahrgang 1979, ist Gründer und Betreiber von neunetz.com. Kontaktaufnahme für potenzielle Zusammenarbeit bitte gern an marcel@neunetz.com.
Er ist Diplom-Kaufmann, lebt in Berlin und ist seit 2007 als Analyst der Internetwirtschaft aktiv. Er arbeitet als freier Strategy Analyst und ist Co-Host des Exchanges-Podcasts und weiterer Podcasts zur digitalen Wirtschaft. Er schreibt als freier Autor unter anderem für "Tagesspiegel Background: Digitalisierung & KI", und hält Vorträge zu den Treibern der digitalen Wirtschaft. Marcel Weiß berät Unternehmen auf der strategischen Ebene. Mehr zum Autor.
Mit Marcel Weiß auf Mastodon und auf Linkedin vernetzen. (Mehr Abo-Möglichkeiten)

Reader Interactions

Primary Sidebar

neunetz.com Nexus

Bereits Mitglied? Bitte einloggen.
Mitglied werden? Hier erfährst Du alles über den Nexus, den Mitgliederbereich von neunetz.com.

Über neunetz.com

"Die Zukunft ist hier. Sie ist nur noch nicht gleichmäßig verteilt." - William Gibson
Die Infusion von Software verändert jede Branche und jeden gesellschaftlichen Bereich. Manche früher, andere später. Plattformdynamiken und Netzwerkeffekte machen die digitale Wirtschaft komplexer. Seit 2006 analysiert und ordnet neunetz.com diese Aspekte und die Auswirkungen der wachsenden digitalen Wirtschaft auf andere Branchen und die Gesellschaft als Ganzes ein. (Mehr hier.)

neunetz.com-Newsletter

Jetzt die öffentlichen Analysen von neunetz.com kostenfrei und bequem per Email erhalten!


Danke!

Bitte noch die Email bestätigen.


.

Produkte

neunetz.com-Briefings für Unternehmen Maßgeschneiderte interne Newsletter für Unternehmen.


Nexus: exklusive Analysen, Community und mehr für Mitglieder

neunetz.com durchsuchen

Podcasts in der Lieblingsapp abonnieren!

 

 

Archiv

Mit Marcel Weiß vernetzen: Mastodon | LinkedIn

Copyright © 2023 · News Pro on Genesis Framework · WordPress · Log in