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Microsofts Gamepass als das Netflix der Games

9. November 2020 by Marcel Weiß Leave a Comment

Ich habe bis jetzt nicht über Microsofts Gamepass geschrieben, auch weil ich, ehrlich gesagt, kein Gamer bin. (Ich bin 41 und das einzige Spiel, das ich noch spiele, ist Civilization VI. Und selbst das ist schon wieder so lang her, dass ich eben die römische Nummer nachschlagen musste, damit ich nichts Falsches schreibe. (Ich kann semi-stolz von mir behaupten, alle für Amiga, PC oder Mac erschienenen Civ-Versionen ausführlichst gespielt zu haben.))

Ncihtsdestotrotz ist Microsofts Gamepass eines der größten wirtschaftlichen Entwicklungen des Jahres, gleich nach der Covid-Krise und der Übernahme von Arm durch Nvidia.

Die Fakten:

  • Gamepass hat 100 Games (u.a Halo, Forza, Age of Empires, Gears of War, Minecraft, Hellblade, The Outer Worlds, Psychonauts, Microsoft Flight Simulator, State of Decay, Wasteland, Minecraft Dungeons, Sea of Thieves)
  • Mit der Xbox-App für Android wird man Spiele von der Konsole direkt aufs mobile Gerät streamen können.
  • Microsoft übernimmt den Zenimax Media und dessen Publisher Bethesda Softworks für 7,5 Milliarden $. Damit kauft Microsoft unter anderem Fallout, Doom, Quake und andere Spiele, die, nachdem bestehende Verträge ausgelaufen sind, natürlich exklusiv bei Xbox und Xbox Gamepass laufen werden.
  • Für zusätzliche 10$/Monat bekommt man eine Xbox Series S hinzu, für 20$/Monat die technisch bessere Series X

Mehr:

  • You Are the Future of Gaming – Xbox Wire
  • You can now stream your Xbox One games to your Android phone for free – The Verge

Matthew Ball (Ex-Strategy Amazon Video) dazu:

Xbox Game Pass + Xbox Live + xCloud for $15 per month is unquestionably the highest value, most scalable media experience you will be able to subscribe to in the fall. https://t.co/3KWW5HrClE

— Matthew Ball (@ballmatthew) July 16, 2020

Es ist schwer, in Worte zu fassen, wie aggressiv diese Schritte von Microsoft sind.

Man muss hier vielleicht die Größe des Marktes anmerken. Die Gaming-Industrie ist bereits größer als die Filmindustrie, auch wenn das nur wenige Erwachsene wissen.

Matthew Ball hat das vor geraumer Zeit auf seinem Blog gegenübergestellt:

Over this same time, the theatrical box office grew from $36.4B-$41.1B globally (+3% annual growth). True, this doesn’t capture home video. However, physical sales (which were mostly movies) have dropped globally from $25B to $13B over this period. Digital content has grown from $16B to $43B, but the vast majority of this is TV-like consumption/spend, not film. And even if all grouped together, gaming remains 43% larger and is growing 2.5-3.5x faster.

Today, there are more American homes with a video game console than a subscription to Netflix. And the modestly-sized market leaders in gaming back in 2014 have grown enormously. Activision Blizzard’s enterprise value has swelled nearly threefold to $45B, Electronic Arts has doubled to $26B, Take Two has grown sevenfold to $12B, and Square Enix has grown from $1.5B to $4.3B. Today, the enterprise value of the combined ViacomCBS is roughly $43B (down from $80B). Lionsgate is at $5B, Fox Corporation is $23B, and Hulu was valued at $15B earlier this year.

Microsoft hat mehrere Motivationen:

  • Es greift den aktuellen Marktführer Sony asymmetrisch an, indem es das Distrubitionsmodell (ich kaufe Spiele, Konsolenhersteller verdient an Spiellizenzen) ändert (Abonnementmodell)
  • Microsoft geht mit Spielen den Weg, den alle digitalen Medienarten gerade gehen: Hin zu Abonnementbündeln, die zum Teil auch unterschiedlich an Hardware und andere Dinge gekoppelt sein können. Also lieber wir als jemand anderes.

Es geht aber noch weiter. Microsoft konkurriert nicht nur mit der Playstation. Der bereits große Gaming-Markt ist noch zu klein für das, was Gamepass bedeuten kann.

Denn das beste an neuen Geschäftsmodellen ist, wenn sie den Markt den sie aufmischen, gleich noch mit vergrößern. Weil der Wert, den sie bieten, so viel größer ist als das, was bisher da war.

Kommen wir zu unseren Anteilen oben zurück. Es geht um mehr als Gamingmarktanteile.

Netflix‘ Reed Hastings nennt als Hauptkonkurrenten in den Earnings Calls bekanntlich Fortnite. Warum Fortnite statt Disney+ oder Hulu? Weil Fortnite viel Entertainment-Zeit und viel Screen-Zeit für eine wachsende, junge Bevölkerungsschicht bedeutet.

Gamepass ist also nicht nur auf dem Weg, das Netflix für Games zu werden. Das ist mit dem Geld, das Microsoft hier hineinsteckt, bereits sehr sicher.

Nein, wenn Gamepass erfolgreich ist, dann wird es so groß, dass Hastings in den Earnings Calls Gamepass als Konkurrenten wird nennen müssen.

Für Microsoft bedeutet Gamepass der Versuch, das nächste große Geschäftsfeld neben Azure, Office und dem schwächelnden Windows aufzubauen. Und zwar auf Augenhöhe.

Wenn wir über Big Tech reden, müssen wir immer auch über Quersubventionen und -verbindungen sprechen. Gamestreaming auf Android-Apps könnte auch ein Grund sein, warum Microsoft bei dem Surface Duo auf Android setzt. Gamepass könnte der Service sein, der Microsoft langfristig sogar einen erfolgreichen eigenen Android-Fork erlauben könnte. (Nicht für Smartphones, aber für Tablets.)

Der Punkt ist letztlich immer der gleiche: Ist ein digitaler Dienst groß genug, kann ein Konzern dahinter ausbauen und anbauen.

Das muss nicht automatisch funktionieren. Klar. Aber der Möglichkeitsraum ist nicht zu unterschätzen.

Wie immer obligatorisch der Hinweis beziehungsweise die Frage: Wo ist Europa bei all dem?

Audio-Version:

Dieser Text ist zuerst in Nexus 40: JTBD, Microsofts Ambitionen mit Gamepass, digitale Bündel, China dominiert Marktplätze, Legos sicheres Netzwerk für Kinder am 24.09.2020 erschienen. Nexus ist das Mitgliederangebot von neunetz.com mit zusätzlichem Newsletter, exklusiven Podcasts und einem Discord-Forum. Mehr Informationen zum Mitglieder-Angebot hier.

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Filed Under: Big Tech Tagged With: Gamepass, microsoft, Netflix, Nexus-Auszüge

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About Marcel Weiß

Marcel Weiß, Jahrgang 1979, ist Gründer und Betreiber von neunetz.com. Kontaktaufnahme für potenzielle Zusammenarbeit bitte gern an marcel@neunetz.com.
Er ist Diplom-Kaufmann, lebt in Berlin und ist seit 2007 als Analyst der Internetwirtschaft aktiv. Er arbeitet als freier Strategy Analyst und ist Co-Host des Exchanges-Podcasts und weiterer Podcasts zur digitalen Wirtschaft. Er schreibt als freier Autor unter anderem für "Tagesspiegel Background: Digitalisierung & KI", und hält Vorträge zu den Treibern der digitalen Wirtschaft. Marcel Weiß berät Unternehmen auf der strategischen Ebene. Mehr zum Autor.
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