Auf Facebook hat sich eine Diskussion mit unter anderem Markus Beckedahl zu den Themen Prism, Datenschutz und dezentrale Plattformen entsponnen. Ein Auszug aus einer Aussage von mir:
Wenn wir alles selber hosten, dann gehen die Regierungen und Nachrichtendienste eben zu den Hostern. Und dann? Die Ebene des Selbermachens und die Ebene der wirtschaftlichen Wertschöpfung zu verschieben und damit den Ansprechpartner zu ändern, löst dieses Problem nicht, weil es eben [..] eine politische Frage ist. Man muss das aufdröseln um zu Lösungen zu kommen. Oder zumindest um zu sehen, was keine Lösungen wären.
Der ewig gleiche Ruf etwa aus CCC-Kreisen, man solle die Dienste die man nutzen will auf dem eigenen Server hosten, ist nicht nur weltfremd gegenüber der Nutzerseite* und der Angebotsseite** sondern auch und vor allem keine Antwort auf Prism, Tempora und andere solche Programme.
- Wo der Aufwand ausgeblendet wird.
** Nicht alles kann auf vergleichbarem qualitativen Niveau dezentral betrieben werden. Spam-Schutz ist etwa immer im Aggregat effizienter. Dezentralität erhöht außerdem die Komplexität, sprich die Anzahl der Mittelsmänner und damit die potentiellen Einfallstore. Es ist also allein vom Architekturmodell betrachtet nicht a priori datenschutzfreundlicher als zentrale Systeme, eher im Gegenteil. Es geht hier natürlich um eine Frage der Kontrolle. Die wird aber, wie im Zitat ausgeführt wird, nicht durch Dezentralität gelöst sondern nur verlagert. Gelöst würde die Kontrollfrage nur, wenn 100(!) Prozent der debattierten dezentralen Lösung peer to peer realisiert würden.