29. Aug. 2013 Lesezeit: 1 Min.

Althergebrachtes Wunschdenken

Marie-Astrid Langer verweist in der NZZ auf Zahlen aus den USA, die auf einen Rückgang des Wachstums von Umsätzen mit E-Books in den USA hinweisen, verschweigt aber die Quelle und kommt zu folgendem Schluss:

Auch im Zeitalter der iPads und Kindles scheint es also noch oft Situationen zu geben, in denen ein gedrucktes Buch seinem elektronischen Pendant den Rang abläuft. Anscheinend muss die Zukunft nicht immer digital sein – Althergebrachtes bewährt sich manchmal eben doch.

Wer heute solche Artikel schreibt, schreibt in zwei Jahren verwunderte Texte darüber, wie Amazon und co. die Buchbranche so 'überraschen' konnten. Interessant an diesen Umbrüchen ist auch, wie schlecht die Berichterstattung in den Establishmentmedien ist und wie wenig Selbstreflektion dort stattfindet.

(Das Feuilleton der FAZ etwa hat beispielsweise jahrelang das Internet als Ganzes als nutzloses Spielzeug abgetan und dann in der Narration von heute auf morgen zum Vorläufer von Skynet gemacht. Es gibt praktisch nie eine Aufarbeitung der eigenen vergangenen Berichterstattung, auch nicht in Nebensätzen. Ähnliches lies sich letztens auch an dem großen Amazon-Bashing in der ZEIT beobachten.)

Man beachte auch die Kommentare zu dem verlinkten Artikel.

Marcel Weiß
Unabhängiger Analyst, Publizist & Speaker ~ freier Autor bei FAZ, Podcaster auf neunetz.fm, Co-Host des Onlinehandels-Podcasts Exchanges
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