Amazons Fire TV ist der dritte Hardwarevorstoß des Handelskonzerns nach dem Kindle und dem Kindle Fire.
Fire TV, aller guten Dinge ist schließlich drei, ist der erste Vorstoß, der auf Anhieb gute Karten hat. Amazon ist bekannt dafür, bei den ersten Manifestierungen seiner Geräte eher peinliche Produkte auf den Markt zu bringen. Der erste Kindle war Jeff Bezos’ Blackberry nachempfunden und brachte tatsächlich eine Tastatur mit. Das erste Kindle Fire war allen Berichten zu folge ein mehr oder weniger unbrauchbares Tablet. Die erste Inkarnation ist deshalb etwas, auf dem man nicht zu viele Analysen basieren sollte. Amazon bringt ein Gerät heraus und verbessert es dann Jahr um Jahr, immer mit dem Blick auf den langfristigen Horizont.
Auch deshalb ist es interessant, dass Fire TV von der kompletten Produktaufstellung bereits vom ersten Tag an strategisch Sinn ergibt. Man muss nicht weiter darüber diskutieren, warum Amazon einen direkten Kanal zum größten Monitor in den Haushalten besitzen sollte. Die Gründe sind offensichtlich.
Aber wie positioniert man sich als Amazon auf dem Markt gegenüber Apple, Roku, Google und, ja, auch Xbox und Playstation?
Die Antwort liegt bereits in der Frage. Amazon hat nicht einfach eine Set-Top-Box für TV herausgebracht. Sondern dem Gerät gleichzeitig Spielkonsolenfunktionen mitgegeben.
Damit wird das Gerät besonders für Familien interessant. Das Fire TV ist eine im Vergleich sehr günstige Spielkonsole. Die Android-basierten Spiele sind günstiger als die Hardcore-Konsolenspiele bei der Konkurrenz.
Als wäre das nicht genug, bringt Amazon mit „Freetime“ ein kindgerechtes Streamingangebot mit, das von den Eltern entsprechend gesteuert, sprich also beschränkt, werden kann.
Attraktiver für Jungfamilien wird es fast nicht.
So oder so ähnlich dürfte die strategische Ausrichtung des Fire TV amazonintern aussehen.
HJanko Roettgers auf GigaOm über die Kinderfreundlichkeit des Fire TV:
Amazon stands alone in this area because it is the only company that owns both a device and a video subscription service. And the company has gone even further and launched its very own subscription tier for kids’ content, dubbed FreeTime Unlimited. On Fire TV, Amazon can integrate FreeTime in a way that wouldn’t be possible for the company on any other platform: Parents can set time limits for kids, and kids can be prevented from switching to any other app, effectively keeping them in an approved environment.
So that’s why parents will like the device, but what about kids? That’s where the gaming component comes in. Amazon has seriously beefed up the Fire TV to make it a fast, responsive device that allows users to play games on the big screen. The company even developed a dedicated game controller that will give it more of a game console-like feel. Sure, even with its quad-core CPU, the Fire TV won’t be a match for an Xbox One or a PS4. But it’s easy to imagine how this could become a better-supported version of what Ouya wanted to do with its Android game console — a device for casual gamers and indie game developers who are looking for ways to bring their wares to the big screen.
Der Spielkonsolenmarkt kollabiert langsam aber sicher. Er wird aufgefressen von den mobilen Spielen, den im eigenen Markt zu hohen Preis- und Kostenstrukturen, und nun erst recht von Angeboten wie Amazons Fire TV, das zuerst macht, was viele von Apple erwartet haben:
Den Boom mobiler Spiele von den Smartphones und Tablets auf den Fernseher holen.
Amazon könnte mit dem Fire TV ein großer Wurf gelungen sein.