- „Sentinel Literary Quarterly does not currently pay authors any money for work accepted and published. This will change sometime in 2011. Details of our honorarium plan will be announced on this page.“ (Sentinel Literary Quarterly, 2013, das ist nur ein beliebig herausgegriffenes Beispiel)
These: Autoren (bei Blogs, Magazinen etc.) werden entweder von Anfang an bezahlt oder nie. Falls jemand ein Gegenbeispiel hat, bitte kommentieren. Eventuell gilt das auch allgemeiner für Mitarbeiter (nicht: Mitgründer). - e-Petition für Netzneutralität hat nach 4 Tagen 50.000 Mitzeichner
- Die neue Amazon-Lösung für Fanfiction bedeutet indirekt auch, dass der Weg frei werden könnte für andere Remix-Buchformen, an denen sowohl Originalautor als auch Bearbeiter / Kommentator verdienen.
- Eventuell interessiert Amazon sich dabei auch gar nicht primär für Fanfiction, sondern für den Buch-zum-Film-Markt.
Amazon bahnt den Weg für legale Fanfiction
Ok, das habe ich nicht kommen sehen. Jedenfalls nicht zu meinen Lebzeiten:
The new Kindle Worlds platform will enable any author to publish stories based on these characters and then make them available for purchase through the Kindle Store. Amazon will then pay royalties both to the author of the fan fiction and the original rights holder. The standard author’s royalty rate — for fiction that is at least 10,000 words in length — will be just over a third (35 percent) of net revenue.
(Amazon finds a way to monetize fan fiction » Nieman Journalism Lab – via Christoph Koch)
Zwei Bücher über den Verkauf von Büchern
Zwei nicht neue, aber aktuelle und empfehlenswerte Bücher über den Handel mit Büchern. Ich würde gern angeben, wo ich die Hinweise her hatte, weiß es aber nicht mehr.
„The Late Age of Print: Everyday Book Culture from Consumerism to Control“ von Ted Striphas (2010), der Link führt zu Amazon UK, bei DE gibt es momentan nur das Hardcover. Hier eine ausführliche Rezension
und
„Reluctant Capitalists: Bookselling and the Culture of Consumption“ von Laura J. Miller (2006)
Beiden Büchern kann man entnehmen, dass die Buchbranche nicht so konservativ ist, wie ihr gern (von Leuten wie mir) unterstellt wird. Bei einigen Entwicklungen war sie ganz vorn mit dabei: Bücher gehörten zu den ersten kommerziellen Weihnachtsgeschenken. „Not only that, but they were integral to the development of a modern Christmas holiday primarily organized around familial gift exchange.… Weiterlesen
NSFW-Paywall – Das Beste aus zwei Welten
Nicht ganz neu, aber niemand, mit dem ich bisher darüber geredet habe, kannte das Modell, also:
Die Artikel bei nsfwcorp.com („The future of journalism with jokes“, ruhig anklicken, es ist trotz des Namens überwiegend safe for work) stecken teilweise hinter einer Paywall. Als Abonnent kann man sie trotzdem verlinken und Freunden zu lesen geben, indem man einen Link erzeugt, unter dem der jeweilige Artikel dann 48 Stunden lang öffentlich zugänglich ist. Hier zum Beispiel Gary Brechers Text über das Hauptproblem der Drohnen (nämlich ihren niedrigen Preis): War Nerd: The Worst Thing about Drones.
Als Abonnent kann man pro Monat zehn Links teilen. Das behebt für den Anbieter einen der zentralen Paywall-Nachteile, die Abschottung gegen das soziale Netz. Auch aus Abonnentensicht ist es angenehm, wenn man sich über die Texte mit anderen austauschen kann, anstatt nur „tja, geht halt nicht“ zu sagen oder Artikel mühsam zu kopieren und als Screenshot oder PDF zu verschicken.… Weiterlesen
Nachrichten aus der Steinzeit der Empfehlungsalgorithmen
Nur so zum Spaß, meine aktuellen Buchempfehlungen in der Android-Kindle-App nach 15 Jahren Amazonkundschaft und etwa 150 Kindle-Käufen, die – man muss es eigentlich nicht dazusagen – nichts mit dem Folgenden zu tun hatten:
Plato: The Collected Works
Musil: Der Man (sic) ohne Eigenschaften
Marx: Das Kapital
Proust: A la recherche du temps perdu
Balzac: Œuvres complètes
Kafka: Sämtliche Werke
Carl von Clausewitz: Vom Kriege
Cambridge Medieval History Volumes 1-5
iRef Guide German Grammar, Kindle Edition
The Complete Aristotle
Plotinus: The Enneads
The Works of Jean-Jacques Rousseau
Und so weiter. Die Amazon-Empfehlungen waren nie gut, die Kindle-Empfehlungen waren noch schlechter, aber dieses vollständig generische Niveau ist neu. Falls jemand über Geheiminformationen aus der Amazon-Algorithmenabteilung verfügt: eine Erklärung würde mich interessieren.
Coworking-Spaceökonomien
Wenn ich mich mit erwachsenen Menschen über Coworking Spaces unterhalte, weiß die eine Hälfte nicht, was das ist, und die andere hält es für halt wieder so ein schillernd-sinnloses Hipster-Ding, das nur in Berlin existieren kann. Die Berichterstattung beschränkt sich bisher weitgehend auf „Viele Freiberufler fühlen sich einsam, wollen nicht alleine arbeiten“ oder irgendwas mit Café Oberholz und Latte Macchiato. Dabei gäbe es über Ursachen, Folgen, Entwicklung und Ökonomie der Coworking Spaces viel zu sagen. Einiges davon wird auch gesagt, nämlich im Onlinemagazin deskmag.com, dessen Lektüre auch denen ans Herz gelegt sei, die (so wie ich bis heute Nachmittag) glauben, sie wüssten schon alles, was es über Coworking Spaces zu wissen gibt. Eine Auswahl:
- Ein bisschen Geschichte und Statistik, Stand August 2012: „Wir zählten 1779 Coworking Spaces, 93% mehr als letztes Jahr.