18. Sep. 2011 Lesezeit: 1 Min.

Berliner Piratenergebnis ist ein Geschenk an alle deutschen Netzpolitiker

"Wie ein Staubsauger haben sie Stimmen von den anderen Parteien abgesaugt und zusätzlich Nichtwähler mobilisiert."

- Jörg Schönenborn vom WDR im ZDF über das Wahlergebnis der Piraten in Berlin

Mit 9 Prozent ziehen die Piraten in das Berliner Abgeordnetenhaus und sie erweisen mit diesem sensationellen Ergebnis der gesamten bundesdeutschen Netzpolitik und allen Netzpolitikern in den anderen etablierten deutschen Parteien einen nicht zu unterschätzenden Dienst:

Jetzt wird noch stärker in den Parteien auch und besonders bei Machtpolitikern in der ersten Reihe, die vor allem auf die Stimmenverteilungen schauen,  die Erkenntnis reifen, dass das Internet und dessen Auswirkungen ernst zu nehmen ist und es nicht reicht, von "rechtsfreien Räumen" etc. zu reden.

Die Arbeit progressiverer Netzpolitiker, die tatsächlich Kompetenz in diesen Themen besitzen, wurde heute Abend ein gutes Stück einfacher.

Das dürfte auch für viele Berliner Wähler der Grund gewesen sein, die Piraten zu wählen.

Lesenswert in diesem Zusammenhang ist auch der Artikel "Warum ich heute Piraten gewählt habe" von Susanne Schmidt (via):

Weil ich das schwachsinnige und inkompetente Anti-Internet-Gesülze von rechts nach links einfach leid bin

[..]

Weil ich immer weiter in der Zukunft lebe und der Rest des Landes einfach schwerstens hinterher hinkt

Weil jeder immer so tut, als seien Leute wie ich eine irrelevante Minderheit

Marcel Weiß
Unabhängiger Analyst, Publizist & Speaker ~ freier Autor bei FAZ, Podcaster auf neunetz.fm, Co-Host des Onlinehandels-Podcasts Exchanges
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