Leonhard Dobusch berichtet auf netzpolitik.org über fünf strategische Ziele, die Creative Commons, die Organisation hinter dem gleichnamigen modularen und leicht verständlichen Lizenzmodell, vorgestellt hat. Besonders die Forcierung von Plattformintegrationen halte ich für wichtig:
Increase Platform Use: Als besondere Zielgruppe für eine stärkere Verbreitung von Creative Commons werden Plattformanbieter ausgemacht. Während Dienste wie YouTube oder Flickr beim Upload die Möglichkeit einräumen, Inhalte unter (zumindest: ausgewählte) Creative-Commons-Lizenzen zu stellen, fehlt eine solche Option bislang auf Plattformen wie Facebook und dessen Fotodienst Instagram (Für letzteres gibt es aber zumindest einen Workaround: i-am-cc.org). Wie das Beispiel des YouTube-Editors zeigt, wo über 4 Millionen Creative-Commons-lizenzierte Videos als Remix-Material zur Verfügung stehen, kann gerade auf Plattformen die Verwendung freier Lizenzen zu einem Feature werden.
Normale Nutzer werden Creative Commons (CC) nur einsetzen, wenn die Kosten zur Einrichtung möglichst gering sind. Dass die Flickr-Plattform eine der größten Ansammlungen von mit CC lizenzierten Werken darstellt, liegt schlicht an der frühen Integration von CC in das Angebot.
Für Plattformprovider ist die Unterstützung von CC mehrfach sinnvoll:
- Wie Leonhard Dobusch schreibt, können daraus auf der Plattform selbst Mehrwerte entstehen, weil zum Beispiel Remixe bestehender Inhalte auf rechtlich sicheren Boden gestellt werden können. Bereits übliche Praktiken auf den Plattformen werden also legalisiert und damit im Bestfall sogar einfacher monetarisierbar.
- Gleichzeitig befreien sich die Plattformprovider zumindest in Teilen vom restriktiven Copyright/Urheberrecht, dass sie zu absurden AGBs zwingt.
Eigentlich sollten Facebook und Co. Creative Commons 24/7 pushen. Es wäre in ihrem eigenen Interesse.