22. Mai 2010 Lesezeit: 1 Min.

Debatte zur Plattformneutralität

In den Kommentaren zu meiner Kritik an Michael Seemanns Vorstellung von einer politisch durchgesetzten Plattformneutralität hat sich selbiger zu Wort gemeldet. Die Kommentare möchte ich jedem an diesem Thema interessierten Leser an's Herz legen.

Zwei Auszüge:

Michael Seemann:

Die Idee der Plattform macht spielt dabei eine nicht ganz unwesentliche Rolle. Wenn nämlich ein Dienst sich zur Plattform erhebt, indem Sinne, dass sie selber ein Marktplatz bildet (Zweiseitige Märkte), dann hat sie eine "monopolartige Stellung" nicht auf der horizontalen Ebene (andere Plattformen, Mitbewerber), sondern auf dem, was auf dieser eigenen Plattform stattfindet. Ich habe diesen Umstand gestreift, indem ich ihn "internes Momopol" genannt habe.

Von mir:

Es existieren bereits einige [akademische] Papers, die sich mit Regulation von zweiseitigen Märkten auseinandersetzen (mir fallen die Namen gerade nicht ein). Dort wird ausgeführt, dass [Plattform-]Provider automatisch für ein Pareto-Optimum bei der Preisstruktur sorgen, auch wenn sie ein Monopol innehaben (also keine anderen Plattformprovider mit ihnen konkurrieren können). Im letzteren Fall ändert sich _lediglich_ die Preishöhe, nicht die Preisstruktur. Im Monopol fällt dann die Gebühr höher aus, ihre Struktur bleibt aber gleich. Das ist recht interessant, weil ich glaube, dass sich das auch auf den Rest der Ausgestaltung der Plattform übertragen lässt - also Monitoring der Kommunikation etc. -.

Marcel Weiß
Unabhängiger Analyst, Publizist & Speaker ~ freier Autor bei FAZ, Podcaster auf neunetz.fm, Co-Host des Onlinehandels-Podcasts Exchanges
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