Melanie Amann und Hendrik Ankenbrand bringen es in der FAS auf den Punkt. Aufstand der Generation Internet:
Aus der Unionsfraktion heißt es, Acta habe „kein Einziger auf dem Schirm gehabt“. Nun dämmert es vielen: Schwarz-Gelb ist offline. Angesichts der Wahlerfolge der Piratenpartei macht das den Politikern vor allem eines: nackte Angst.
Diese Geschichte begann mit einem Gesetz. Sie endet mit einer Revolution: Gegen die Twitter-Generation geht künftig nichts mehr.
Das Bemerkenswerte an den Anti-ACTA-Demonstrationen am Samstag war auch die internationale Koordinierung. Auf einmal schaffen Aktivisten ohne große Institutionen im Hintergrund international koordinierte Aktionen. Etwas, das lange Insitiutionen vorbehalten war. (ACTA selbst ist eine international vorangetriebene, langfristige Aktion von Lobbyisten gewesen.)
Das ist nicht neu, aber aufgrund der Tragweite trotzdem immer wieder hervorhebbar: Das Internet macht, um es mit Clay Shirky zu sagen, das Organisieren ohne Organisation im großen Stil möglich.
Ergebnisse sind dann zivilrechtliche Widerstände wie die Anti-ACTA-Demonstrationen am Samstag: Widerstand, mit dessen Art und Ausmaß weder Toppolitiker noch Lobbyisten gerechnet haben. (Weil sie die Funktionen des Internets zu einem Gutteil nicht auf dem Schirm haben.)
Der folgende Satz aus dem FAS-Artikel ist natürlich Quatsch:
In 150 Ländern protestieren junge Leute für ein Internet ohne Strafen und Urheberschutz.