Das ging schnell: Dropbox hat die Mailapp Mailbox übernommen. Und das nur einen Monat nachdem Mailbox mit viel Furore gestartet ist.
Aus dem offiziellen Blogposting von Dropbox:
Dropbox doesn’t replace your folders or your hard drive: it makes them better. The same is true with Mailbox, it doesn’t replace your email: it makes it better. Whether it’s your Dropbox or your Mailbox, we want to find ways to simplify your life.
We’re all looking forward to making Mailbox even better and getting it into as many people’s hands as possible. There’s so much to do and we’re excited to get started!
Mailbox setzt sich als mobile App, also als Client, zwischen Emailserver und Nutzer. Zunächst nur für iOS und Gmail hat Mailbox etwas geschafft, das ich nicht für möglich gehalten hätte. Es hat die mobile Nutzung von Email für mich persönlich tatsächlich revolutioniert. Ausschlaggebend war dabei weniger der, in der Tat nette, Todo-Ansatz, eingehende Emails auf später zu verschieben. Vielmehr war es die Mischung aus Interface, das Multitouch und Email-abarbeiten hervorragend vereint und die Beschleunigung der Email-Downloads dank Komprimierung des Mailbox-Servers, der sich zusätzlich zwischen App und Gmail-Server legt. (Privacy, Schmivacy)
Emails waren nie schneller auf meinem iPhone und raus aus meiner Inbox wie mit Mailbox.
Die Übernahme ist eine gute Nachricht für alle Mailbox-Nutzer: Der Ansatz von Mailbox, sich zusätzlich zwischen Mailserver und Endgerät zu hängen, hat nicht nur zu Möglichkeiten beim Geschäftsmodell gesorgt sondern Mailbox auch zu einem Übernahmekandidaten gemacht. Mailbox hat einen Zugang zum Emailmarkt gefunden, der tatsächlich sehr lukrativ werden könnte. Da Mailbox VC-finanziert ist, wäre es wohl so oder so irgendwann übernommen worden.
Im Gegensatz zu anderen potentiellen Käufern wie etwa Google, ist Dropbox bereits erfolgreich mit einem Freemium-Geschäftsmodell und etwa nicht auf Werbung angewiesen. Das dürfte die Weiterentwicklung von Mailbox nicht nur sicherstellen, sondern auch besser zum Emailumfeld passen.
Gleichzeitig wurde Mailbox vom Andrang wohl so überrollt, dass sie Probleme bekamen den Dienst zu skalieren. Wer könnte ihnen besser dabei helfen als der bis dato erfolgreichste Onlinespeicherdienst für Endnutzer?
Auf der Website von Mailbox heißt es denn auch:
We can’t wait to put Mailbox in the hands of everyone who wants it. This means not only continuing to scale the service, but also including support for more email providers and mobile devices. Add to that a host of new features and we’ve got a LOT of work to do, certainly more than our current team of 14 can handle. We need to grow and we need to grow thoughtfully, with top-notch people who share our goals and values.Enter Dropbox, the team from San Francisco who helps over 100M people bring their photos, docs, and videos with them anywhere. They’re a profoundly talented bunch who build great tools that make work frictionless, and Mailbox fits Dropbox’s mission like a glove. Plus, they’ve got a ton of experience scaling services and are experts at handling people’s data with care. In short, Dropbox is our kind of company.
Rather than grow Mailbox on our own, we’ve decided to join forces with Dropbox and build it out together.
Diese Übernahme ist auch vor dem Hintergrund interessant, dass nicht wenige Beobachter davon ausgehen, dass Dropbox dieses oder spätestens nächstes Jahr an die Börse gehen wird.