… WeiterlesenEs ist wahrscheinlich der größte und dreisteste Spin diesen Jahrhunderts, der da gerade vor unseren Augen stattfindet. Vergleichbar nur mit dem Spin, der zum Irakkrieg führte. Zumindest in Deutschland. Zumindest, wenn er glückt. Und danach sieht es aus.
Der Untersuchungsausschuß zur Spähaffaire lädt nun also die Chefs der großen Internetkonzerne vor. Eric Schmidt, Mark Zuckerberg, etc. Sie sollen jetzt helfen die Machenschaffen der NSA aufzuklären. Aha.
Zur Erinnerung: es ist eben jener Untersuchungsausschuß, der sich weigert, Edward Snowden nach Deutschland einzuladen und zu befragen.
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Dieser Spin der Debatte – weg von der Verantwortung der Geheimdienste, hin zur Dämonisierung der Internetkonzerne – war von der FAZ lange vorbereitet worden. Kein Artikel über den Spähskandal, der nicht von der Totalüberwachung durch “Geheimdienste und Internetunternehmen” sprach.
Überwachungsskandal
Facebook und der „Reverse-Lock-In Effect“
In der letzten neunetzcast-Ausgabe haben Johannes Kleske und ich anlässlich der Nutzerbewegungen hin zu Threema und Telegram nach der WhatsApp-Übernahme durch Facebook über die Beweggründe der wechselnden User gesprochen. Thema dabei war auch, wie der Wunsch, nicht alle Kommunikation über die Dienste eines Unternehmens laufen lassen zu wollen, diametral der selbstgestellten Mission von Mark Zuckerberg gegenübersteht.
… WeiterlesenSo here’s the theory: We’re ok with giving Facebook some of our data. But we’re becoming much more careful about giving them all our data. “Sure, Facebook, you can know which events I attend. You can also tell my relatives about my new relationship or my aced school test.
Erste Unternehmen verlangen Meine-Daten-dürfen-nicht-in-USA-gespeichert-werden-Klausel für neue Verträge
Bloomberg über einen neuen Trend, der bald Schule machen könnte:
Some companies are apparently so concerned about the NSA snooping on their data that they’re requiring – in writing – that their technology suppliers store their data outside the U.S.
In Canada, a pharmaceutical company and government agency have now both added language to that effect to their contracts with suppliers, as did a grocery chain in the U.K., according to J.J. Thompson, chief executive officer of Rook Consulting, an Indianapolis, Indiana-based security-consulting firm. He declined to name the companies, which are using Rook to manage the segmentation and keep the data out of the U.S.
Cisco hatte bereits ein desaströses Quartal dank der NSA-Aktivitäten.
Angesichts der Aktivitäten von GCHQ und co. erscheint das alles noch etwas naiv beziehungsweise ohnmächtig verzweifelt.… Weiterlesen
Ciscos desaströses Quartal zeigt bereits jetzt, wie die NSA den US-Techunternehmen hohe entgangene Umsätze kosten wird
Cisco chief executive John Chambers said on the company’s earnings call that he believes other American technology companies will be similarly affected. Cisco saw orders in Brazil drop 25% and Russia drop 30%. Both Brazil and Russia have expressed official outrage over NSA spying and have announced plans to curb the NSA’s reach.
Das ging schnell. 2014 wird diesbezüglich sehr interessant werden.
Dropbox hat jetzt 200 Mio. Nutzer, aber wer wird es in einer NSA-Welt nutzen?
Dropbox hat 200 Millionen Nutzer erreicht und plant nun, mit einem neuen, durchaus gut umgesetzten Produkt mehr Businesskunden anzusprechen. Aber wie aussichtsreich ist die Zukunft von Dropbox in einer Post-Snowden-Welt?
Bis zu den Enthüllungen von Edward Snowden war Dropbox eines der vielversprechendsten Unternehmen mit rosiger Zukunft. Aber nun? Wie viele europäische Unternehmen werden jetzt zum Beispiel noch auf Dropbox setzen? Eine Low-Budget-Lösung mit NAS und/oder einem lokalen Server mit BitTorrent Sync oder ähnlichen Tools schützt nicht nur die Daten vor neugierigen Augen sondern ist langfristig sogar günstiger. Es ist natürlich noch nicht so einfach benutzbar.
Aber der Markt für Out-of-the-Box-Lösungen in diesem Sektor ist diesen Sommer entstanden.
TechCrunch über die Ankündigungen von Dropbox:
… WeiterlesenCEO Drew Houston today announced that Dropbox has hit 200 million users, up from 175 million in July.
Impotente Medien
Das starke Abschneiden der CDU/CSU in der Bundestagswahl, die nur knapp an der absoluten Mehrheit vorbeigeschrammt ist, wird an einigen Stellen auch als ein Versagen der Netzaktivistenszene gelesen, die die Bevölkerung nicht erreicht hat. Immerhin hat ausgerechnet die Partei ein für sie historisch gutes Ergebnis eingefahren, die seit Monaten den größten Überwachungsskandal der Menschheitsgeschichte verschleiert.
Es gibt ein Versagen, dieses Thema und seine weitreichenden Folgen der Bevölkerung nahezubringen. Aber es geht weit über die Aktivistenszene hinaus. Seit Monaten schreiben die deutschen Massenmedien von FAZ über Spiegel bis Süddeutsche über dieses Thema. Sie haben sich zum Teil erstaunlich festgebissen. Das ist erfreulich. Aber das Wahlergebnis zeigt uns eine düstere Wahrheit, die kaum jemand in der Presse wahrhaben will:
Die deutsche Printpresse hat anscheinend keinerlei Einfluss auf die Meinungsbildung in der Gesamtbevölkerung.… Weiterlesen
Die Frage ist nicht ob, sondern wie viel Wirtschaftsspionage die NSA betreiben (lässt) und ermöglicht
Edward Snowden war kein Mitarbeiter der NSA.
„Der ehemalige NSA-Mitarbeiter Edward Snowden“ ist eine der irreführendsten Verkürzungen in der Berichterstattung zum anhaltenden Überwachungsskandal. Snowden, dessen Offenlegungen der Machenschaften des US-amerikanischen Geheimdienstes NSA und des britschen Geheimdienstes GCHQ zum größten Skandal seit Jahrzehnten führten, war ein Mitarbeiter des Technologieberatungsunternehmens Booz Allen Hamilton. Dieses Unternehmen ist als Subunternehmen für die NSA tätig. Für Booz Allen Hamilton arbeiten aktuell 24.500 Menschen. Wie viele davon kompletten Zugriff auf die Datenschätze der NSA haben und mit wenigen Klicks die komplette private Online-Kommunikation ausgewählter Menschen überwachen konnten, so wie Snowden, ist unklar. Ebenso unklar ist, wie viele Mitarbeiter anderer Subunternehmen von der NSA neben allen NSA-Agenten vollen Zugang zu den Überwachungswerkzeugen erhalten.… Weiterlesen
Überwachung: Wissenschaftler fordern Politiker auf zu handeln
Thomas Pleil über die „Berliner Erklärung“ von über 90 Wissenschaftlern:
… WeiterlesenSehr viel seltener ist dagegen, dass sich Wissenschaftler zusammentun und von sich aus an die Öffentlichkeit gehen. Dies ist heute mit der so genannten “Berliner Erklärung” (pdf) geschehen. Der Anlass: Wissenschaftler sorgen sich um die Demokratie in einer digitalen Welt, in der Geheimdienste die Kommunikation von Millionen Menschen systematisch überprüfen. Das Risiko, dass die Demokratie kaputt geht, ist aus Sicht der mehr als 90 Erstunterzeichner groß, werde aber von vielen Politikern nicht ernst genommen oder sie verhielten sich opportunistisch, heißt es im Papier der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler (VDW).
Die Erklärung wurde veröffentlicht kurz bevor die VDW gemeinsam mit Transparency International und IALANA am Samstag den Whistleblowerpreis an Edward Snowden vergibt.
Mehr als bedrucktes Papier: Guardian hat Haltung
Dirk von Gehlen schreibt über den Guardian als ‚Zeitung der Zukunft‘ und ein Ort der Freiheit:
… WeiterlesenIn dem Zusammenhang lohnt die Frage, warum der Amerikaner Snowden das eigentlich bei einer britischen Tageszeitung getan hat. Weil diese britische Tageszeitung weit mehr ist als das bedruckte Papier, das man in London kaufen kann. Der Guardian ist
dabei sich zu einer weltweiten Nachrichtenmarke zu entwickelngerade zu der relevantesten weltweiten Nachrichtenmarke geworden. Und das geht womöglich nur, weil man sich entschieden hat auf Bezahlschranken zu verzichten und konsequent auf weltweite Reichweite zu setzen. Der Guardian war für Snowden der Garant, dass seine Enthüllungen eine weltweite Öffentlichkeit erreichen. So merkwürdig das in dem Zusammenhang klingen mag: Auf dieser Logik basiert das künftige Geschäftsmodell der Zeitung, die heute soviel mehr ist als ein Newspaper.
Staatenlose Medieninstitutionen wie Wikileaks sind so notwendig wie nie zuvor
Matthew Ingram argumentiert auf GigaOm, warum die heute bekannt gewordenen Festplattenvernichtungen beim Guardian durch britische Geheimdienstmitarbeiter und die anlasslose Festhaltung des Partners von Journalist Glenn Greenwald erneut zeigen, warum wir staatenlose Nachrichteninstitutionen wie Wikileaks brauchen:
While the idea of WikiLeaks as a media entity is not universally accepted, I and others have argued that it deserves to be thought of in that way: journalism professor Jay Rosen has called it the “first stateless news organization,” and Harvard legal scholar Yochai Benkler has made a persuasive case — both in his writings and in testimony at the Bradley Manning trial — that WikiLeaks is a crucial part of what he calls “the networked Fourth Estate.”
Es geht auch nicht um Wikileaks im speziellen und den leicht egomanischen Assange sondern um die Organisationsform selbst:
… WeiterlesenEven if WikiLeaks isn’t the best candidate for this kind of entity, either because of Assange’s personal behavior or his management style — or both — there arguably needs to be something similar.