Nach Amazon, Google und Apple plant der Musik-Abonnement-Service eMusic für das vierte Quartal 2011 ein Cloud-Modell, wie CEO Adam Klein gegenüber Billboard.bizverlauten ließ:
The service will allow its customers to stream the songs they already own to multiple devices.
D.h. auch ein Streaming-Service wird verfügbar sein. eMusic zeichnet sich im Gegensatz zu seinen Mitbewerbern durch redaktionelle Inhalte aus - durchaus ein Vorteil. Dennoch stagnieren die Abonnentenzahlen seit geraumer Zeit, wie digital music news anmerkt:
An executive at the company noted that subscriber levels remain at about 400,000, a net gain of zero since 2007. This was a problem that first became apparent at the end of last year, though the company is still struggling to turn the corner. "There's been no growth," the executive shared. "Nor did we predict growth for the company's member numbers." (Anm.: Hervorhebung von digital music news)
Ebenfalls in digital music news wird verwiesen auf den von eMusic angeführten Gewinnanstieg bezogen auf den einzelnen Abonnenten:
[..] the company is also boosting revenue per subscriber - or ARPU - by 22 percent, according to eMusic figures.
Als eMusic-Nutzer frage ich mich, wie bzw. ob hier die im November 2010 durchgeführte Umstellung des Zahlmodus von gekauften Credits auf die gewöhnliche Bezahlung per Track (in der Regel 0,49 €) berücksichtigt wird. Beispiel: Vor Jahren habe ich das Angebot in Anspruch genommen, für 9,99 €/Monat 40 Tracks innerhalb von 30 Tagen laden zu dürfen. Heute zahle ich 9,22 € / Monat und erhalte einen Bonus von 10,38 € (sic!), um weiterhin exakt 40 Tracks kaufen zu können.
Ergo: Sollte eMusic in den oben erwähnten Zahlen eine Buchung von 19,60 € meinerseits verbuchen, ist der resultierende Gewinnanstieg falsch angegeben. Beziehen sich die Zahlen korrekt auf die 9,22 €, ist die Frage: Wo verbuchen sie die gezahlten Boni?
Ein weiterer Umstand, der die Frage aufwirft, wie es tatsächlich um die Zukunft von eMusic bestellt ist, bezieht sich auf die Erlöse aus dem angestammten Kerngeschäft. Seit jeher ist der Großteil des eMusic-Content im Independent-Geschäft zu finden. Doch nach einer Studie von AIM (Association of Independent Music) teilen sich iTunes, Amazon und Spotify 94,4% der weltweiten Erlöse aus dem Verkauf digitaler Independent-Musik.