Wolfgang Lieb in den NachDenkSeiten über die manipulative Berichterstattung in der FAZ:
Man fragt sich: Warum diese völlig gleichgerichtete Propagandaschreibe in so vielen verschiedenen Beiträgen an einem Tag abgedruckt wird?In der FAZ-Chefredaktion scheint man wohl nervös geworden zu sein. Wenn man sich nämlich die Meinungsumfragen ansieht, dann musste man in den Redaktionsstuben des konservativen Blattes besorgt sein. Die große Mehrheit der Deutschen hält die Schnüffelei der Amerikaner und Briten für skandalös und Snowden eher für bewundernswert. Die Bildzeitung hatte das auf die einfache Frage heruntergebrochen: „Ist Snowden ein Held oder ein Schuft?“ und dazu eine Umfrage gestartet; das eindeutige Ergebnis von mittlerweile über 100.000 Abstimmenden: Held 85 %, Schuft 15 %. Das dürfte die Meinung der Deutschen zu diesem ganzen Thema doch ziemlich gut widerspiegeln. Die Zustimmung zu „Muttis“ Schmusekurs mit den USA ist jedenfalls begrenzt, also muss das merkeltreue Blatt alle Anstrengungen unternehmen, damit nicht noch mitten im Wahlkampf womöglich ein Stimmungsumschwung eintritt.
Aus medienwissenschaftlicher Sicht sind auch die von Lieb aufgezeigten Unterschiede zwischen den Printartikeln und ihren entschärften Onlinependants interessant. Wer glaubt, die wenigen Print-Artikel von FAZ und co., die es ins Netz schaffen, würden wenigstens Eins zu Eins die Printdebatte wiedergeben, ist schief gewickelt.