Sowohl das deutsche mixxt auch als das us-amerikanische Ning bieten ihren Nutzern das Erstellen eigener Social Networks an. Ning bot bis vor kurzem noch eine kostenlose, mit Werbung versehene Version und eine kostenpflichtige, werbefreie Version an.
Ning hat nun vor einigen Tagen seine kostenlose Version eingestellt und zwingt alle Nutzer der kostenlosen Version auf die kostenpflichtige umzusteigen oder Ning zu verlassen.
Das hat naturgemäß einige Konkurrenten von Ning auf den Plan gerufen: Neben Grou.ps und Grouply buhlt auch das auf Wordpress aufsetzende Open-Source-Angebot BuddyPress um Ning-Exilanten.
Der direkteste Konkurrent zu Ning ist aber das deutsche mixxt, das nun ebenfalls auf Ning-User zielt: Mit einem speziell für den Migrationsfall von Ning zu mixxt geschriebenen Import-Tool.
Inhalt:
Das Freemium-Modell von Mixxt
In einem weiteren Blog-Eintrag zeigt mixxt interessierten Nutzern die mixxt-Funktionen auf und schreibt über das eigene Geschäftsmodell:
Although the mixxt business model shares the Freemium Model with Ning (or at least used to), we also provide fully White Labeled networks for enterprises or large institutions.
So apart from you being able to add Premium Features to your network for a small fee (starting at € 9 per month), large corporations can tap into our technology and expertise to deploy powerful and flexible social networking solutions. Many of our customers came into contact with us via our free and premium networks, learned to trust us and opted for one of our large Enterprise Communities.
Mixxt bietet seit März dieses Jahres neben der kostenlosen Version zwei Premium-Angebote an. Für 9€ pro Monat bietet mixxtGO mehr Speicher- und Transfervolumen, ein werbefreies Netzwerk und die Möglichkeit, das Netzwerk auf einer eigenen Domain zu betreiben. MixxtPRO bietet für 19 Euro noch mehr Speicher- und Transfervolumen und ein De-Branding (Entfernung der Mixxt-Kennzeichen).
Langfristig, so mixxt-CEO Oliver Überholz mir gegenüber, werden die White-Label-Lösungen, die mixxt vorher direkt an Unternehmen verkauft hat, auch als große Premium-Pakete buchbar werden. Diese Lösungen mit speziellen Modulen für Marktplätze, Votings, sowie Anbindungen an CRMs sollen sich dann vor allem an Agenturen und Freelancer richten, die mit der mixxt-Plattform Netzwerke für ihre Kunden bauen.
Den Hauptumsatz macht mixxt aktuell noch vor allem mit speziellen Lösungen für größere Unternehmen wie Verlagshäuser, Hörfunksender und Pharmakonzerne.
Ning vs. mixxt
Im Gegensatz zu Mixxt bot Ning lediglich ein zweistufiges Modell an: Neben dem kostenlosen Angebot gab es ein kostenpflichtiges Angebot für 25$ pro Monat. Der Unterschied: Die kostenpflichtige Alternative war werbefrei. Der Netzwerkbetreiber konnte an der freien Stelle selbst Werbung schalten. (Ning wird in ein paar Wochen eine neue Version mit neuen Premium-Features vorstellen. Noch ist unklar, wie das Gesamtangebot dann aussehen wird.)
Der Ansatz von Mixxt scheint gewinnbringender: Statt wie Ning zwischen zwei Nutzergruppen zu unterscheiden, unterscheidet mixxt zwischen mehr Nutzergruppen und versucht ihre jeweiligen Preissensitivitäten mit einer Preisstaffelung entsprechend abzufangen. Dass man künftig auch stärker Angebote im höherpreisigen B2B-Bereich direkt auf der Plattform anbieten will, ist da nur logisch.
Kann mixxt auf diese Weise im Gegensatz zu Ning ein kostenloses Grundangebot aufrechterhalten, das mehr oder weniger mit Werbung kostendeckend betrieben werden kann, könnten sie bald international bekannter und somit erfolgreicher werden; und so mehr Premium-Angebote verkaufen.
Der Freemium-Ansatz
Der Freemium-Ansatz, einem Teil der Kundschaft ein kostenloses Angebot anzubieten und bei einem anderen Teil der Kundschaft mit Premium-Funktionen zu verdienen, steht und fällt mit der richtigen Aufteilung der Funktionen des Angebots und der Nutzerschaft.
Neben dem Kalkulieren der entstehenden Kosten für das kostenlose Angebot ist die Aufteilung der eigenen Kundenschaft in Gruppen die wichtigste, und dabei schwierigste Aufgabe. Wer ist bereit, wie viel für welche Funktionen zu bezahlen? Welche Grundfunktionen müssen in der kostenfreien Version bleiben?
Mixxt scheint mir hierbei besonders gut aufgestellt zu sein.
Ning gibt den Freemium-Ansatz auf. Für viele Unternehmen funktioniert er sehr gut. Der Investor Bijan Sabet zählt auf:
There are just too many large companies (google, craigslist, etc) and young companies (xobni, dropbox, zynga, pandora, etc) that are nailing the freemium model along with amazing products.
GigaOm berichtete vor kurzem über Erfahrungen mit Freemium, die diverse Startups gemacht haben. Pandora konnte mit einer werbefinanzierten, kostenlosen Version die Nutzer auf der Site halten, die vorher nach dem Trial-Zeitraum wieder verschwanden. Mit einem besseren Premium-Angebot konnte man die Zahl der zahlenden Kunden steigern.
Dropbox-CEO Drew Houston:
It is a numbers game, so bust out your Excel spreadsheet. It’s all about finding things in the margins — lots of little things rather than one key thing.
Evernote:
“It’s like our users are a fine stinky cheese or wine — it gets better with age,” said Libin. “More and more people who aren’t going to pay just leave, and more who stay pay.” So 0.5 percent of people who sign up in a given month go premium, but 2 percent of people who signed up a year ago are now paying Evernote.
Libin’s key metric is comparing revenue per active user with variable expenses. At this point, the company makes $0.25 per month per active user, and spends $0.09 on variable expenses like infrastructure, customers service and network operations. He said freemium can work for any business if you have 1) a great long-term retention rate, 2) a product that increases in value over time and 3) variable costs.
Auch bei Freemium liegt der Teufel im Detail. Ebenso der Erfolg.
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Disclosure: Exceed Net, das Netzwerk für Gründer, das ich für Exciting Commerce betreue, setzt auf Ning auf.