6. Okt. 2014 Lesezeit: 1 Min.

Internes ARD-Papier empfiehlt, Creative Commons in Produktionsabläufe zu integrieren

Leonhard Dobusch analysiert auf irights.info ein internes Papier der ARD zum Einsatz von Creative-Commons-Lizenzen. Endlich Creative Commons im öffentlich-rechtlichen Rundfunk?:

Im Bericht wird keine Creative-Commons-Lizenz empfohlen, allerdings mehrfach betont, dass die rechtlichen Risiken der restriktivsten Lizenz BY-NC-ND (keine Bearbeitung und keine kommerzielle Nutzung erlaubt) am geringsten eingeschätzt werden. Erfreulich ist, dass eine eigene „ARD-Lizenz“ (S. 12) abgelehnt wird, damit die Lizenzlandschaft nicht weiter zersplittert wird, denn das würde zu größerer Rechtsunsicherheit führen. Ebenfalls begrüßenswert ist der Vorschlag des Berichts, Creative Commons in Produktionsabläufe zu integrieren, sodass bei neuen Produktionen bereits „vor der Erstellung der Inhalte die CC-Lizenzierung durch die Klärung der hierfür erforderlichen Rechte“ berücksichtigt werden kann, etwa durch entsprechende Dokumentation der Freigabe.

Ein verstärkter Einsatz von Creative-Commons-Lizenzen bei öffentlich-rechtlichen Inhalten wäre nicht nur begrüßenswert sondern auch und vor allem folgerichtig. Inhalte, bei denen alle Rechte vorbehalten bleiben, sollten die Ausnahme nicht die Regel sein.

Leonhard Dobusch kommt zum gleichen Schluss:

Entsprechend den prinzipiellen Überlegungen des Berichts ließen sich darüber hinaus auch mittel- bis langfristige Perspektiven formulieren. Denn wie dort völlig richtig festgestellt wird, lässt es sich unmittelbar aus dem öffentlich-rechtlichen Auftrag ableiten, dass Creative Commons stärker eingesetzt werden sollte. Es müsste also begründet werden, wenn Inhalte nicht offen lizenziert werden. Mit anderen Worten: Wo rechtlich eine Creative-Commons-Lizenzierung möglich ist, sollte sie zur Regel werden; die Ausnahme müsste begründungspflichtig werden. Bis dorthin ist es wohl noch ein weiter Weg. Der Bericht der Arbeitsgruppe zu Creative Commons lässt aber auf erste wichtige Schritte in diese Richtung hoffen. 

In neunetzcast 44 haben Cay Wesgnik und ich angefangen zu beleuchten, wie zeitgemäße öffentlich-rechtliche Medien aussehen können. Ein sehr wichtiges Medienthema.

Marcel Weiß
Unabhängiger Analyst, Publizist & Speaker ~ freier Autor bei FAZ, Podcaster auf neunetz.fm, Co-Host des Onlinehandels-Podcasts Exchanges
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