2. Juni 2011 Lesezeit: 1 Min.

Musiker und Konferenzen: Braucht der Markt neue Ziele oder weniger Belehrung?

Im Rahmen des Future Music Camps, von dem wir bereits berichteten, stellten Andrea Goetzke und ich für die all2gethernow ein neues Format vor: #a2n_CONNECT. Die Workshops dieser Reihe werden gemeinsam mit Partnerkonferenzen durchgeführt und in Veranstaltungen wie das Future Music Camp, die c'n'b in Köln und den Reeperbahn Campus integriert. Die a2n verlässt damit die regionalen Grenzen Berlins und nutzt mit ihren Partnern die entstehenden Synergien.

Einzelheiten zum geplanten Inhalt des Workshops "Technologie in DIY/DIT - Wie groß ist der Nutzen?" stehen in der Facebook-Gruppe des FMC oder für Nicht-Gruppenmitglieder unter C

ontentSphere.de (PDF)

bereit.

Als interessant stellte sich die Themenentwicklung unserer Gesprächsrunde mit den Gästen Steffen Holly (Aupeo!), Stefan Peter Roos (Proud Sourcing), Stephan Baumann (DFKI) und Christoph Landes (Übernoise / freier Mitarbeiter Sony) im regen Austausch mit dem Publikum heraus.

War das Ziel zunächst, insbesondere vom User digitaler Tools - d.h. vom Musiker oder seinem Team-Mitglied - in Erfahrung zu bringen, wo die Schwächen der Tools liegen und wo der Wertschöpfungsprozess nicht ausreichend durch Technologie unterstützt wird, zeigte sich ein deutlich anderes Interesse beim Publikum.

Das eigentliche, gemeinsame Interesse gilt (immer noch) den Fragen:

  • Welche Möglichkeiten habe ich als Musiker, um Bekanntheit zu erreichen?
  • Welche Strategie ist die Vielversprechendste?

... und für die weitaus meisten:

  • Wie erhalte ich einen Label-Deal?

Dieses Ergebnis entspricht nicht nur der allgemeinen Tendenz des BarCamp-Teils des FMC, innerhalb dessen nur Social-Media-Themen und strategisch orientierte Fragestellungen mehr als 20 Interessenten während der Themenvorstellung fanden. Die aus den Erkenntnissen des a2n_CONNECT-Workshops heraus von Peter Esser (Audiomagnet) entwickelte Session exakt zu Fragen der Social-Media- und Online-Marketing-Strategie fand gar 50 Interessierte.

Dies unterstreicht einerseits den Nachholbedarf, andererseits die Orientierungslosigkeit der Künstler und Bands, die ihren ersten Meilenstein in Form von 1.000 zahlenden Fans erreichen möchten (die tatsächlich notwendige Zahl im jeweiligen Kontext sei dahin gestellt). Die hohe Bewertung des Label-Deals aber, den laut einer Studie von ReverbNation und Digital Music News ca. 75% aller internationalen Artists als oberstes Ziel anstreben, zeigt einen deutlichen Hinweis darauf, weshalb innovative Musikkonferenzformate von Musikern eher gemieden werden:

Warum sollte ich eine Veranstaltung besuchen, die meine Ziele in Frage stellt?

[Anmerkung: Der Autor ist Mitglied und Kurator der all2gethernow (a2n).]

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