Passend zur Debatte rund um die Verschiebung der Wertschöpfung noch ein Hinweis auf einen Text von Leander Wattig, der sich angesichts der Spendenaktivitäten von Unternehmen Gedanken um den Zusammenhang zwischen Reputation und freiwilliger Bezahlung macht:
Ich frage mich, inwiefern sich diese Gesichtspunkte auf ganz normale Privatpersonen übertragen lassen, die ja spätestens im Internet auch alle beginnen, an ihrer Reputation zu feilen. Interessant ist das gerade im Kontext der neuen Micropayment-Dienste, die eine freiwillige Unterstützung von anderen sehr einfach und sehr kostengünstig ermöglichen. Heute ist die Nutzung von Flattr & Co. zwar noch etwas Besonderes. Wenn sie sich aber mehr und mehr durchsetzt, könnte das freiwillige Geben irgendwann vielleicht sogar allgemein erwartet werden, sodass sozialer Druck gerade für jene entstünde, die andere Leute im Netz und darüber hinaus nicht unterstützen.
Interessanter Gedanke.
Tatsächlich fehlen meines Erachtens bei Flattr (und auch bei Kachingle) noch Mechanismen, die solche userbezogenen Anreize, wie etwa für die eigene Reputationssteigerung, direkt in das eigene System integrieren bzw. stärker in den Vordergrund rücken.
Ein simples Beispiel für Flattr wäre etwa ein auf dem eigenen Blog etc. einbindbares Badge, das den gewählten monatlich über Flattr verteilten Betrag anzeigt.
Felix Schwenzel merkt bei seinem Delicious-Bookmark des Wattig-Artikels noch an:
ich glaube auch dass hier nicht nur gesellschaftlicher druck vorhanden ist, sondern auch psychischer. wer mir einen gefallen oder etwas gutes tut, hat etwas bei mir gut, diese haltung steckt doch mehr oder weniger in uns allen?
steile these: statt zahlungsdruck (oder -zwang) aufzubauen, lieber zahlungssog aufbauen?