Martin Lindner hat bei den Netzpiloten ausführlich den Kindle 3 vorgestellt.
(Fehlende) Formatunterstützung und DRM bleiben ein Problem:
Viel wichtiger ist aber, dass beim Kindle 3 das Herunterladen und Lesen von Web-Texten im Pdf-Format kein Problem mehr ist. Das Problem ist ePub: Man muss eBooks, die dieses Standardformat haben, erst konvertieren. Das geht leicht mit der wunderbaren freien Software Calibre, aber bei anderswo gekauften deutschen E-Büchern scheitert das am DRM-Schutz.
Davon abgesehen scheint der Kindle 3 der erste wahre mainstreamtaugliche E-Reader zu sein:
Doch genau jetzt, im September 2010, hat sich der doppelte Quantensprung erst ereignet: Erst mit dem Kindle 3 verschwindet wirklich das technische Drumherum beim Lesen im Hintergrund. Erst jetzt bleiben Buchtexte zugleich digital und flüssig. Und umgekehrt: Erst jetzt ist es wirklich möglich, Texte aus dem Web in den neuen Aggregatzustand verwandeln: typographisch perfektes Licht-Schriftbild, Print ohne Druck.
Damit gibt es zum ersten Mal eine elektronische Lese-Erfahrung, die wirklich gleichwertig an die Stelle des Lesens in gedruckten Büchern tritt. Wie sehr mir das gefehlt hat, habe ich erst gemerkt, als ich diesen Kindle zum ersten Mal benutzt habe
Im Text geht Martin Lindner auch noch auf einige Folgen des erfolgreichen E-Readers ein:
(1) Zwischen Print und Bildschirmtext entsteht eine neue schriftkulturelle Form
(2) Die Webplattform des Kindle ermöglicht eine neue Form von sozialem Lesen
(3) Webtexte bekommen eine neue, nachhaltige Form
Because if my support emails about Kindle 3 support are any indication, Amazon is selling a lot of these. And at that price, it’s no wonder: $140 is barely more than many iPad cases. Amazon is clearly sending a message to the market: “We’re not competing with the iPad. You can buy both if you want.” The iPad can do a lot more, but people that claim that it’s “killing” the Kindle are clearly not Kindle owners. Buy an iPad if you want to browse the internet, play music or video, check your email, or launch flaming peas at zombies. But when you want to settle down and read a book, the Kindle is a much better choice.
Besonders interessant finde ich die jüngste Strategie von Amazon, die weg von der Hardware und hin zu einer Plattform führt: Neben dem Hardware-Kindle gibt es mittlerweile auch Kindle-Apps für iOS (iPhone, iPad) und Android, die die Lesestellen untereinander synchronisieren. Damit ist Amazon besser als die Konkurrenten aufgestellt und könnte theoretisch die Kindle-Plattform auch an andere Hardware-Hersteller lizenzieren.
Lediglich DRM wird die Plattform zurückhalten, aber das ist kein Wettbewerbsnachteil: Die Buchverlage folgen den Musiklabels in die digitale Sackgasse und verlangen DRM von jedem, der ihre Werke digital vertreiben will.