Gerhard Zeiler, Geschäftsführer der RTL Group, hat auf der Royal Television Society Cambridge Convention erzählt, warum die On-Demand-Videostreaming-Plattform Hulu nicht in Europa gestartet ist und auch nicht starten wird. Die hiesigen TV-Sender wollten die Kontrolle über die Werbung nicht abgeben:
“We said, ‘we want to sell our own advertising, we want to determine the price’ and that’s not something they [Hulu] could to deliver to us.
“We can’t allow someone else to disintermediate. In a universe with one thousand different choices you need guidance.”
In einer Welt mit Tausend Wahlmöglichkeiten sollte in erster Linie erst einmal ein eigenes vernünftiges Angebot vorhanden sein. Anderenfalls gewöhnen sich die (ehemaligen) Kunden vielleicht daran, die legalen Kanäle immer zu umgehen.
Gerhard Zeiler ist allerdings noch im Verweigerungsmodus:
“A lot of the people who buy connected TVs will not connnect them,” he said. “The normal user uses seven to 10 channels. They will use the TV set in 10 years mostly to watch TV.”
Internet und TV sind heutzutage noch nicht sehr stark verwoben. Das ist richtig. Aber das ist keine Ausgangslage, aus der man auf die Mediennutzung in zehn Jahren schliessen kann.
Vielleicht ist das mehr ein Problem fehlender attraktiver Geräte. (Apple könnte ein TV-Gerät auf iOS-Basis in naher Zukunft herausbringen)
Vielleicht ist das auch ein Problem von sich noch im Anfangsstadium befindlichen WebTV-Plattformen. (GoogleTV und Boxee sind vielversprechend, aber stehen noch am Anfang.)
Und vielleicht sollte Zeiler sich die Entwicklung des DVD-Konsums auch bei Serien noch einmal genauer anschauen.
Wenn die Manager der hiesigen TV-Konzerne so denken wie Zeiler, dann wird Netflix ihr iTunes.