14. Juni 2011 Lesezeit: 2 Min.

Soundtracking: Die App für den Soundtrack des Lebens

moment-soundtrackingSoundtracking ist eine noch recht junge mobile Applikation für zunächst nur das iPhone, die bereit für Furore sorgte: 250.000 Menschen hatten die App innerhalb von zwei Wochen nach Erscheinen im April diesen Jahres heruntergeladen.

Soundtracking vereint die besten Aspekte von Musiktagging, Musik entdecken und Musik teilen in einer Applikation. Die Applikation erlaubt es, einen Song, den man gerade anhört, mit anderen zu teilen. Dazu kann man etwa schreiben, was man gerade macht und den Statusupdate an andere Netzwerke wie Facebook weiterleiten. Wer möchte, kann auch ein Foto zu seinem Soundtracking-Update hinzufügen. Soundtracking ist eine Art Twitter für Musik.

Die Soundtrackingupdates bieten ein 30-Sekunden-Sample des getaggten Songs und die Möglichkeit, den Song auf iTunes zu erwerben. Beides allerdings nur, wenn der Song auch auf iTunes zu finden ist. Hört man den Song auf dem iPhone, kann man die Song-Infos direkt von der iPod-App zu Soundtracking schicken. Ist das nicht der Fall, kann man den zu taggenden Song per Hand eingeben und in der Datenbank suchen. Weitaus sinnvoller aber ist die Möglichkeit, den Song direkt von der App über das Mikrofon des iPhones erkennen lassen zu können, wie man es von Applikationen wie Shazam kennt. Soundtracking arbeitet für die Songerkennung mit Gracenote zusammen.

Wie man es von Twitter bereits kennt, kann man auch auf Soundtracking anderen Nutzern folgen und so über die Songs auf dem Laufenden bleiben, über die die Freunde stolpern. Soundtracking könnte auch für Festivals und Clubs interessant sein. Die Nutzer können dank Integration in Soundtracking ihre Songs auch über den Location-Based-Service Foursquare verbreiten und so direkt mit einem Ort verbinden. Die (zusätzlich mögliche) Verbreitung an Twitter und Facebook gibt den Songs noch einmal eine größere Reichweite. Soundtracking-Gründer Steve Jang erzählte TechCrunch, dass 50 Prozent der Nutzer ihre Musikmomente an Facebook und Twitter weiterverteilen.

Einzig die Möglichkeit fehlt, die von anderen Nutzern und einem selbst getaggten Songs vollständig im Stream anzuhören. Es bleibt zu hoffen, dass Soundtracking erfolgreich genug sein wird, um sich die hierfür notwendigen Lizenzen leisten zu können. Denn bereits jetzt hat die Applikation das Zeug zu einem der essentiellen mobilen Dienste für Musiknarren zu werden.

Dieser Artikel ist leicht redigiert im Musikmarkt erschienen. Weitere Musikmarkt-Kolumnen findet man hier:

Marcel Weiß
Unabhängiger Analyst, Publizist & Speaker ~ freier Autor bei FAZ, Podcaster auf neunetz.fm, Co-Host des Onlinehandels-Podcasts Exchanges
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