Wie bereits bekannt gewesen ist Rdio heute in Deutschland gestartet. Der von den Skype-Gründern Janus Friis und Niklas Zennström gestartete On-Demand-Streaming-Dienst gehört zu den featurereichsten Konkurrenten des schwedischen Streaming-Vorzeigedienstes Spotify.
Vor kurzem hatte das Wired-Blog Epicenter die Musikbestände von Spotify und Rdio verglichen und einen leichten Vorsprung von Rdio ausgemacht:
Of the top 5,000, about 44% were available on both Spotify and Rdio. 4.8% of the albums were only available on Spotify, while a further 6.8% were only available on Rdio. Overall, 56% of the albums were streamable on at least one of the services. [..]Spotify has a reputation for having a deeper catalog, but at least for historic critically-regarded albums, Rdio has a better selection of both popular and obscure artists. More albums in the top 5,000 were available on Rdio, and they offer exclusive access in the U.S. to huge acts like Bob Dylan, Pink Floyd, the White Stripes, and Queen.
Allerdings scheint die in Deutschland verfügbare Bibliothek von Rdio kleiner zu sein. Zum Beispiel hat Rdio nicht die Streamingrechte für alle Songs von Bob Dylan.
Rdio hat laut eigenen Aussagen 12 Millionen Lieder im Angebot.
Im Gegensatz zu Deezer setzt Rdio wie Spotify auf einen Desktopclient, welcher für Mac und Windows verfügbar ist. Rdio kann aber auch über die Website genutzt werden. Neben mobilen Apps für iOS, Android, Windows Phone 7 und Blackberry kann man Rdio dank entsprechender Apps auch auf dem Multimediasystem Roku und dem vernetzten Hifi-System Sonos nutzen.
Der Desktopclient erlaubt unter anderem nützliche Funktionen wie das Abgleichen der lokalen itunes-Bibliothek mit Rdio.
Bereits vor einem knappen Jahr hat Rdio eine Programmierschnittstelle (API) eingeführt.
Unter anderem der Blogaggregator Hypemachine setzt auf Rdio für das Streaming des Musik Blog Zeitgeist.
Das US-Unternehmen ist neben dem Heimatmarkt und Deutschland auch in Kanada und Brasilien verfügbar.
Rdio bietet eine siebentägige kostenlose Probephase. Danach kostet Rdio 4,99€ pro Monat für die Nutzung über Laptop/Desktop und 9,99€ für zusätzliches mobiles Streaming und Offline-Caching für das Mobiltelefon. Kostenfreie Basisaccounts wird es vorerst nicht geben. Man arbeite aber daran, diese auch in Deutschland verfügbar zu machen:
“Wir glauben an das Freemium-Modell und wollen dies auch nach Deutschland bringen”, erklärt Scott Bagby, Vice President Strategie und Internationalisierung bei Rdio. Dazu befände man sich in Verhandlungen. Nicht nur mit der Verwertungsgesellschaft GEMA steht eine Vereinbarung noch aus, sondern auch mit einigen Labels. Hier sei noch Überzeugungsarbeit notwendig, so Bagby.
Interessant ist die Möglichkeit auf Rdio anderen Nutzern, Freunden ebenso wie Labels oder Magazinen, twitterähnlich zu folgen. Es besteht wenig überraschend auch die Möglichkeit, die Rdio-Kontakte mit den Facebook-Freunden und Twitter-Bekannten abzugleichen. (Die Facebook-Verknüpfung gelang hier nur über die Website nicht über den Desktop-Client für Mac.) Die Aktivitäten der Kontakte sieht man anschließend in einem Stream auf der Startseite. Da lässt sich sicher noch mehr machen. Auch eine Verbindung mit Last.fm ist möglich.
Neben rara.com und dem französischen Deezer ist mit Rdio zusätzlich zum deutschen Platzhirsch Simfy (und weniger bekannten Anbietern wie Napster oder Juke) innerhalb kürzester Zeit nun ein weiterer On-Demand-Streaming-Anbieter auf dem deutschen Markt gestartet. Der Deutschland-Start von Spotify steht noch immer aus.
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