Thierry Chervel vom Perlentaucher, der deutsche Medienbeobachter mit dem wahrscheinlich umfangreichsten Blick auf die deutsche Öffentlichkeit, bezeichnete die deutschen Massenmedien vor vielen Jahren einmal als provinziell. Dieses so harsche wie, ich finde, zutreffende Urteil schwirrte diese Tage öfter als sonst durch meinen Kopf.
Viele Aspekte rund um den Rücktritt des Bild-Chefredakteurs Julian Reichelt sind bemerkenswert. Die NYT-Story, die zunächst vom Verleger gekippte Recherche über den Machtmissbrauch des Bild-Chefs, und die schnelle Reaktion des Axel-Springer-Verlags, die Ambitionen und der Irrsinn.
- Die deutsche massenmediale Öffentlichkeit ist provinziell
- Das Mediengeschäft im 21. Jahrhundert hat sich grundlegend geändert
- Axel Springer hat große, internationale Ambitionen
I. Die deutsche massenmediale Öffentlichkeit ist provinziell
Es liegt irgendwo zwischen amüsant und ermüdend, wie hierzulande das Diskurstheater, das man in den USA beobachten kann, nachgeahmt wird.… Weiterlesen