21. Jan. 2015 Lesezeit: 2 Min.

Thingonomics 2: Wie sich die 3 größten Smart-Home-Plattformen positionieren

In der zweiten Ausgabe von Thingonomics:

Martin Spindler und Marcel Weiß wagen eine CES-Rückschau mit so wenig CES wie möglich. Weitere Themen sind unter anderem die Positionierungen der großen Plattformanläufe im Smart Home: Apples HomeKit, Googles Nest, und Samsungs Samsung.

 


Die Links zu den Themen in den Shownotes.

Hier ein paar Zusammenfassungen zu den Plattformen:

Apples HomeKit:

  • Es ist noch unklar, wie gut HomeKit positioniert sein wird. Was auf der CES  als HomeKit-Produkte vorgestellt wurde, war buggy. Martins guter Einwurf: Apples bevorzugte Partner werden ihre Produkte nicht auf der CES sondern auf dem höchstwahrscheinlich kommenden HomeKit(/AppleTV?)-Event in der ersten Hälfte des Jahres vorstellen. Auf der CES sah man also wohl eher die zweite Garde.

Google Nest:

  • Nest hat mit der Zusammenarbeit mit Stromanbietern einen sinnvollen Weg auf den Markt gefunden. Nest kann über die Quersubventionierung mit Stromverträgen den von Smartphones bekannten Weg gehen.
  • Gleichzeitig bleibt Nest ein Thermostat. Man merkt das nicht nur aber auch an den Kooperationen auf Plattformebene.
  • Die Frage bleibt, ob das Thermostat wirklich der beste Ort für den Smart-Home-Hub ist. (Meine Hypothese: Nein.)

Samsung:

  • Samsungs CES-Keynote, in der der Konzern ankündigte, sein komplettes Endkonsumentensortiment in wenigen Jahren mit Vernetzungskomponenten auszustatten, machte wohl die größten Wellen.
  • Martin verweist im Podcast auf die offensichtliche Parallele zu Android: Samsung will eine offene Plattform pushen, und hofft wohl wiederholen zu können, was Google mit Android gelungen ist. Über den offenen Ansatz Reichweite aufbauen und, nachdem die Reichweite für die entsprechenden Netzwerkeffekte sorgt, langsam die Schrauben anziehen um die Kontrolle über die Plattform halten zu können und mehr Wert für sich selbst zu generieren.
  • Für Samsung spricht: Der Konzern stellt von Waschmaschinen über Smartphones bis Fernseher praktisch alles her, was man sich denken kann. Allein die Masse der Produkte wird die Plattform bis zu einem bestimmten Punkt in den Markt drücken. Das -Massemassemasse- dürfte ein massgeblicher Teil von Samsungs Strategie sein.
  • Gegen Samsung spricht: Samsung hat in all den Jahren als Top-Android-Hersteller gezeigt, dass ihnen die Kompetenzen auf Softwareebene fehlen. Ob ihnen im Smart Home gelingt, was ihnen im Smartphone-Bereich nicht gelang, bleibt zumindest fraglich.
  • Am Ende des Tages könnte Samsung passieren, was einst IBM im PC-Markt passierte: Sie etablieren dank schierer Herstellermacht die dominante Plattform, verlieren aber die Kontrolle und die Wertschöpfung an ein anderes Unternehmen, das sich ihre Plattform zu eigen macht. Bei IBM war das Microsoft. Samsung könnte also am Ende des Tages das Unternehmen ermöglichen, das den Smart-Home-Sektor massgeblich mitgestalten wird.
Marcel Weiß
Unabhängiger Analyst, Publizist & Speaker ~ freier Autor bei FAZ, Podcaster auf neunetz.fm, Co-Host des Onlinehandels-Podcasts Exchanges
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