Telepolis berichtet über eine GfK-Studie, die dank unangenehmer Ergebnisse nicht veröffentlicht wurde:
Auch andere Ergebnisse widersprechen nämlich dem gängigen und für die bundesdeutschen Urheberrechtsdebatten zurechtgestutzten Klischee eines Users, dessen ungenehmigtes Anschauen von Filmen im Netz den Verleihern und DVD-Händlern Millionenschäden beschere. Das Gegenteil ist offenbar der Fall. "kino.to"-Nutzer gehen nicht nur sehr oft ins Kino, sie geben auch überdurchschnittlich viel Geld an der Kinokasse aus. "Die User kaufen oft ein Ticket an den teuren Wochenend-Tagen." (Einfügung d.A.: Aus der Studie gehe auch hervor, dass die "kino.to"-Nutzer mehr DVDs kaufen würden. Sie würden sich - laut ihren Angaben - oft nur den Anfang des Filmes anschauen und dann ins Kino gehen.) "Wir haben damit nicht gerechnet", sagte ein GfK-Mitarbeiter, der verständlicherweise anonym bleiben möchte. "Wir vermuten das eigentlich schon lange" war dagegen aus Kreisen des Hauptverband Deutscher Filmtheater e.V. (HDF) zu hören, der Dachorganisation und Interessenvertretung der Kinos in Deutschland. "Wer Filme herunterlädt, hat ein erhöhtes Interesse am Kino"
Es ist ausgesprochen bedauerlich, dass die Studie nicht veröffentlicht wurde. So lässt sich nur schwer nachvollziehen, was von den Ergebnissen zu halten ist.
Interessanterweise kommen unabhängige Studien zum Filesharing im Musikbereich auf ähnliche Ergebnisse.
Kino.to wurde Anfang Juni mit einer groß angelegten Razzia stillgelegt. Ich hatte dem keine langfristigen Auswirkungen bescheinigt. Mittlerweile hat sich, wie zu erwarten war, ein erster Nachfolger etabliert, wie netzpolitik.org berichtet.