29. Apr. 2014 Lesezeit: 1 Min.

Während Netflix eine P2P-Architektur plant, bewegt sich Spotify weg von P2P

Netflix denkt darüber nach, der internen Architektur eine P2P-Komponente hinzuzufügen. Eine Stellenanzeige sagt “Netflix seeks a seasoned Senior Software Engineer with a special focus in peer-to-peer networks,”.

Das ist wenig überraschend. Netflix verbraucht mit über 48 Millionen Kunden und hochauflösenden Videos für diese Kunden sehr viel (teuren) Traffic und hat in den USA 'Probleme' mit ISPs wie Comcast. Eine auf BitTorrent aufsetzende Distribution der Daten im Hintergrund könnte die Kosten für Netflix enorm senken. Und zusätzlich könnte es sogar die Performance insgesamt verbessern.

Viele Unternehmen und Institutionen setzen zur internen Verteilung von Daten auf das effiziente P2P-Protokoll BitTorrent. Eine Auswahl:

Gleichzeitig bewegt sich Spotify weg von seiner P2P-Architektur.

Der Grund dafür dürfte in den unterschiedlichen Nutzungsszenarien liegen. Während Netflix etwa vornehmlich daheim über den Breitbandanschluss mit Datenflatrate genutzt wird, wird Spotify nicht nur zuhause sondern auch unterwegs auf mobilen Endgeräten genutzt.

Spotify scheint sein Heil deshalb eher bei Deals mit Mobilfunkanbietern zu sehen als in der Effizienzsteigerung des eigenen internen Netzwerkes.1

Auch könnte P2P dem künftigen Plattformansatz von Spotify im Weg stehen.


Diese Strategie geht natürlich nicht auf, wenn Netzneutralität in Europa festgeschrieben wird und die eben jene Netzneutralität verletzenden Kooperationen von Spotify mit Mobilfunkanbietern unzulässig werden. Aber selbst dann ist P2P für mobile Apps aufgrund der Datenbeschränkungen bei den Endkundenverträgen keine Option für Spotify.

Marcel Weiß
Unabhängiger Analyst, Publizist & Speaker ~ freier Autor bei FAZ, Podcaster auf neunetz.fm, Co-Host des Onlinehandels-Podcasts Exchanges
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