Es ist im Grunde recht einfach.
- Smart TVs funktionieren bekanntlich am besten, wenn die "Smarts" in einer separaten Box kommen, die leichter/schneller austauschbar ist als der große Wohnzimmerscreen und von Unternehmen mit Software- und Plattformkompetenzen gebaut wird. (siehe diese Diskussion von 2015)
- "Noch ein zusätzliches Ding" ist allerdings eine Hürde bei der Verbreitung. Wie überzeugt man Endnutzer davon, dass sie dieses Gerät brauchen? Für immer mehr Menschen dürfte der bequeme Zugang zu den Streamingangeboten reichen. Aber noch mehr Menschen kann mit einem Bündel an Eigenschaften erreichen.
- Ein Bündel an Eigenschaften? Am besten lässt sich das mit Kooperationen und Lizenzen umsetzen. Weil die Bündel dann vielfältiger werden, als wenn man alle Hardware aus einer Hand anbieten will. (Apple: Hardware von uns, Amazon: Jeder, alle, jederzeit, alles)
- Amazon will die maximale Reichweite und den Zugang zum Wohnzimmer. Es hilft, dass Amazon nicht mit der Hardware Geld verdienen muss.
- Die Software-Dienste -hier Prime Video, Prime Channels, App-Plattform, Medienverkäufe, künftige Onlinehandelsdienste, Alexa-Querintegrationen- sind das zentrale Element. Wie fast immer.
Siio über die jüngsten Fire-TV-News:
Neben dem Fire TV Cube hat Amazon sein Fire TV-Sortiment massiv ausgebaut und um neue Produktgruppen erweitert. Neu ist unter anderem die Soundbar Nebula Soundbar Fire TV Edition für 209,99 Euro, die in Zusammenarbeit mit Anker entstanden ist und die neben der klassischen Audiowiedergabe mit 2.1 Sound und 100 Watt eben auch direkt Streamen kann.
Eine Soundbar ergibt hier besonders viel Sinn. Das ist sowieso ein zusätzliches Gerät, dass sich die meisten zu ihrem Fernseher dazu kaufen. Warum da nicht die Fire-TV-Plattform direkt einbauen? Anker als Partner ist auch perfekt für Amazon.
Agnostisch auf Partner schauen hilft Amazon bei der Verbreitung der Plattform. Auch TVs mit integriertem Fire TV kommen vermehrt auf den Markt. Von Grundig etwa.
Oder auch von der Media Markt/Saturn-Eigenmarke OK.
Und das sagt dann auch alles über ehemalige deutsche Handelsriesen und die neue Handelswelt.