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iMessage, der SMS-Sargnagel

7. November 2011 by Marcel Weiß 8 Comments

Imessage iphone

Mehr noch als Kik, Whatsapp, Facebook Messenger oder andere mobile Messaging-Apps ist das von Apple in iOS5 eingeführte iMessage ein Sargnagel für die SMS, die Cash Cow der Mobilfunkbetreiber. (Und für alle gilt: Sie sind es dank Push.)

Der Grund dafür ist so simpel wie effizient: iMessage ist keine gesonderte App, die man installieren muss und für die man sich dann aktiv entscheidet. iMessage ist Bestandteil der SMS-App des iPhones.

Wenn iMessage merkt, dass am anderen Ende der SMS-Kommunikation ebenfalls ein iPhone mit iMessage sitzt, switcht die App automatisch von SMS zu iMessage. Von einer Trennlinie unterstützt steht das Wort ‚iMessage‘ im Kommunikationsverlauf und anschließend gesendete Nachrichten sind mit einer anderen Farbe unterlegt.

Die Nutzer müssen nichts machen und texten jetzt kostenlos über iMessage und Internetflat statt über SMS und teure Gebühren.

Die Folge ist klar: Nach und nach wird iMessage jede SMS-Kommunikation zwischen iPhone-Besitzern ersetzen. Jedes verkaufte iPhone bedeutet weniger SMS und damit geringere Gebühren für die Mobilfunkbetreiber.

Warum kommt Apple damit durch?

Marktmacht. Apple hätte so etwas theoretisch auch bei dem ersten iPhone einführen können. Aber damals hätten sie das Problem gehabt, dass die Mobilfunkbetreiber weltweit eher zurückhaltend bei der Aufnahme des iPhones in ihr Telefon-Portfolio gewesen wären. Oder, wahrscheinlicher: Sie hätten als Bedingung für die Aufnahme gefordert, dass diese Funktion entfernt wird. (Möglich sogar, dass genau das passiert ist.)

Jetzt aber, einige Jahre nach dem ersten iPhone, ist die iPhone-Reihe die erfolgreichste Produktreihe im Smartphone-Bereich. Kein Mobilfunkbetreiber mag es sich noch leisten, auf das iPhone freiwillig zu verzichten. Die Verhandlungsmacht von Apple ist um ein Vielfaches größer.

Gleichzeitig lässt Apple sich nicht reinreden, was das Produkt selbst angeht. Das iPhone bringt keine Bloatware des Netzbetreibers mit, es prangt kein Telekom- oder Vodafone-Logo auf Vorder- oder Rückseite des iPhones. Und mittlerweile kann Apple eben auch im Inneren des Telefons Dinge machen, gegen die die Netzbetreiber zwar etwas haben, an denen sie aber nichts ändern können.

Während die Netzbetreiber bei Blackberry und seinem Blackberry-Messenger sich noch einreden konnten, dass der Message-Dienst auf Firmenkunden mehr oder weniger beschränkt bleibt, greift iMessage direkt in den Konsumentenmarkt ein.

Auch interessant: Im Vergleich zu Apples iOS bleibt Android immer leichter angreifbar und damit tendenziell weniger disruptiv. Die Offenheit von Android stellt zum einen sicher, dass es immer Dutzende mehr oder weniger untereinander austauschbare Modelle von unterschiedlichen Herstellern gibt. Und in Verbund mit dieser Tatsache wirkt die Offenheit marktschwächend für die Telefonhersteller gegenüber den Netzbetreibern: Sie sind verzichtbarer, sie haben eine schlechtere Verhandlungsbasis. (Auch deshalb gibt es Bloatware und Netzbetreiberlogos auf Android-Geräten.)

Ein Android-Hersteller, der ein eigenes iMessage-Gegenstück in seine SMS-App implementieren will, hat schlechte Karten. Es wird immer einen anderen Android-Hersteller geben, der gegen entsprechende Vorzüge der Netzbetreiber auf diese oder andere Funktionen verzichtet. (stark verallgemeinert)

Jetzt kann zwar jeder Android-Nutzer sein Gerät rooten oder einfach eine der vielen meist kostenlosen Message-Apps installieren, aber dieser kleinste notwendige Schritt, der auf iOS wegfällt, bleibt. Das ist besonders problematisch: Weil man vorher mit Freunden und Bekannten kommunizieren muss, mit welcher App man jetzt die SMS ersetzen will. iMessage ist zwar vorerst auf Apple bzw. iOS beschränkt, aber innerhalb von iOS wird iMessage die SMS praktisch vollkommen verdrängen. (Man stelle sich ein iMessage vor, dass es erlaubt statt mit SMS über andere Protokolle mit Nicht-iOS-Geräten zu kommunizieren. Kik zum Beispiel ist bereits eine Plattform mit notwendiger Schnittstelle.)

Mit der Verbreitung von iOS5 und folgenden Versionen weiß dagegen jeder: Wer ein iPhone besitzt, hat auch iMessage. Und selbst das ist, wie bereits geschrieben, egal: Die SMS-Schreiber verwenden automatisch iMessage, sobald es möglich ist. Sie müssen nichts extra machen.

Was für ein frivoler Gedanke das für den einen oder anderen Netzaktivisten sein muss: Ausgerechnet Apple ist ausgerechnet aufgrund seiner Geschlossenheit disruptiver als das offenere Gegenstück Android, und zwar ausgerechnet weil hier die Offenheit zur Schwäche von Android wird.

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Filed Under: Mobile Plattformen Tagged With: Android, iMessage, iOS, iphone, SMS

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About Marcel Weiß

Marcel Weiß, Jahrgang 1979, ist Gründer und Betreiber von neunetz.com. Kontaktaufnahme für potenzielle Zusammenarbeit bitte gern an marcel@neunetz.com.
Er ist Diplom-Kaufmann, lebt in Berlin und ist seit 2007 als Analyst der Internetwirtschaft aktiv. Er arbeitet als freier Strategy Analyst und ist Co-Host des Exchanges-Podcasts und weiterer Podcasts zur digitalen Wirtschaft. Er schreibt als freier Autor unter anderem für "Tagesspiegel Background: Digitalisierung & KI", und hält Vorträge zu den Treibern der digitalen Wirtschaft. Marcel Weiß berät Unternehmen auf der strategischen Ebene. Mehr zum Autor.
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Was Nexus-Mitglieder dazu sagen

  1. Alexander Rühe says

    7. November 2011 at 18:21

    Finde ich interessant, dass z.B. die Telekom das zulässt, wo sie doch für das Instant Messaging Packet 4,95 Euro im Monat haben wollen… Aber naja, sie werden wahrscheinlich auch ohne SMS noch genug am iPhone und den dranhängenden Verträgen verdienen.
    Und vielleicht gibt es irgendwann mal ein geräteunabhängiges „iMessage“…

  2. Armin says

    7. November 2011 at 20:15

    „Während die Netzbetreiber bei Blackberry und seinem Blackberry-Messenger
    sich noch einreden konnten, dass der Message-Dienst auf Firmenkunden
    mehr oder weniger beschränkt bleibt“

    Wie bitte? Wie kommst Du denn auf die Idee? Hast Du z.B. die Berichterstattung ueber die Krawalle in London nicht gelesen? Worueber haben die sich da (angeblich) alle verabredet?

    Richtig. Blackberry Messenger. Hier im UK (und das duerfte in vielen anderen Laendern aehnlich sein) ist ein Blackberry sehr hoch im Kurs bei Jugendlichen, unter anderem gerade wegen dem kostenlosen Messenger Feature.

  3. Marcel Weiss says

    7. November 2011 at 21:59

    gibt es das instant messaging paket noch? Wie eigenartig.

  4. Marcel Weiss says

    7. November 2011 at 22:00

    Deswegen habe ich auch geschrieben, dass sie sich das einreden konnten. Nicht, dass es so war/ist.

  5. Jan Jasper Kosok says

    8. November 2011 at 10:33

    Ich hatte vor nem knappen Monat einen ähnlichen Gedanken, vor allem, weil mir das G'schiss mit Siri so auf den Zwirn ging und diese – meiner Meiung nach wichtigere – Neuerung völlig unter den Tisch fiel. >> https://plus.google.com/103513…

Trackbacks

  1. Europa-Expansion: Twilio liefert Telefonie- und SMS-Funktionen aus der Cloud » netzwertig.com sagt:
    8. November 2011 um 13:37 Uhr

    […] Fachgebiet freue ich mich).Auch wenn die fortschreitende Digitalisierung die telefonische und SMS-Kommunikation zunehmend überflüssig macht, wird es auf absehbare Zeit noch hinreichend viele Szenarien geben, […]

  2. Steve Jobs’ Kontrollbedürfnis: Warum Apple im Social Web erfolglos war » netzwertig.com sagt:
    19. Januar 2012 um 13:48 Uhr

    […] Grundlage für neue soziale Funktionen geschaffen. Und der kostenfreie Chatdienst iMessage schreit eigentlich nur danach, als App auch zu anderen Plattformen zu kommen. Zumindest wäre das die Voraussetzung, um […]

  3. Wettstreit der mobilen Chatdienste: Warum iMessage in seiner jetzigen Form gescheitert ist » netzwertig.com sagt:
    31. August 2012 um 14:00 Uhr

    […] der über WhatsApp versendeten Mitteilungen verzehnfacht. Während iMessage also zweifelsohne einen weiteren Sargnagel für die SMS darstellt, hat es im Wettstreit mit WhatsApp trotz der Ab-Werk-Integration bei iPhone und iPad den Kürzeren […]

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