So sieht das Ende einer Ära aus:
Horace Dediu von asymco zeigt in diesem Chart das Verhältnis von verkauften PCs zu verkauften Macs. Nach dem Höhepunkt 2004 fällt das Verhältnis drastig zu ungunsten der Wintel-PCs. Der Zuwachs an PC-Verkäufen stieg zwar die letzten Jahre weiter an, allerdings war das Wachstum der Verkäufe von Mac-Rechnern konstant höher.
Noch dramatischer wird das Bild, wenn man iOS einbezieht:
Würde man in dieses Bild noch die unzähligen Millionen verkaufter Android-Geräte einbeziehen, wäre das Ergebnis noch erdrückender für Windows. (Und natürlich ist das Einbeziehen von iOS und Android folgerichtig. Smartphones sind mehr Taschencomputer als Telefone und übernehmen damit auch zunehmend Aufgaben von Laptops und Desktoprechnern.)
Horace Dediu über die Implikationen für Windows und Microsoft:
Considering the near future, it’s safe to expect a “parity” of iOS+OS X vs. Windows within one or two years. The install base may remain larger for some time longer but the sales rate of alternatives will swamp it in due course.
The consequences are dire for Microsoft. The wiping out of any platform advantage around Windows will render it vulnerable to direct competition. This is not something it had to worry about before. Windows will have to compete not only for users, but for developer talent, investment by enterprises and the implicit goodwill it has had for more than a decade.
It will, most importantly, have a psychological effect. Realizing that Windows is not a hegemony will unleash market forces that nobody can predict.
Plattformen wachsen und schrumpfen nicht linear, weil Netzwerkeffekte als positive Externalitäten enormen Einfluss auf den Gesamtwert und damit die Position einer Plattform haben. Windows als ein Betriebssystem unter vielen ist für Microsoft damit nicht einfach nur ein Geschäft mit geringerem Umsatz. Es ist ein komplett anderes Geschäft.
Langsam aber sicher wird sich im Mainstream die Erkenntnis etablieren, dass es ein gutes, reichhaltiges Computerleben neben Windows gibt. Angesichts der Entwicklungen könnte man auch sagen, die Erkenntnis ist beim Konsumenten längst angekommen.
Wenig verwunderlich, dass die Upgrade-Preise für Windows 8 für Microsoft-Verhältnisse ausgesprochen niedrig ausfallen werden. Microsoft braucht um jeden Preis eine hohe Zahl installierter Instanzen der jüngsten Windowsversion, um den Entwicklern von Windows-Programmen eine vernünftige Ausgangsbasis zu bieten, denn mittlerweile läuft Microsoft die Zeit davon. Wenig verwunderlich vor diesem Hintergrund auch Microsoft Surface, eine radikale Abkehr von Microsofts traditionellem Geschäftsmodell.
Der Betriebssystemmarkt, oder präziser der Softwareplattformmarkt, öffnet sich wieder zum ersten Mal seit den Achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts.
Einer der (noch) unerwarteten Gewinner dieses Wandels könnte Linux und damit insbesondere Canonical, der Anbieter des sich in eine interessante Richtung entwickelnden Linux Ubuntu, sein. So oder so: Unix-basierte Betriebssysteme übernehmen die Welt.
Ralf Engler says
Naja, ein schönes Beispiel für eine maximal zurechtgebogene Statistik. Lässt sich auch so lesen: Der Anteil von Macs hat sich in den letzten 8 Jahren *nur* ver 2,5 facht. Immer noch werden 22 mal so viele Windoof Kisten verkauft.
schock starre says
steht in der Statistik auch wie viele sich auf Ihrem Mac trotzdem Windows installieren?
Christopher says
Was für ein Schwachsinn.
Wie zur Hölle kommt man darauf Smartphones mit Desktop PC zu vergleichen?
Ein Smartphone kann zwar Dinge die ein PC auch kann trotzdem werden beide System- Arten vollkommen unterschiedlich genutzt, während Smartphones vor allem für Internetdienste, SMS, MMS und ähnlichen „Kleinkram“ genutzt wird benötigt man den PC zum arbeiten, richtige Spiele, bearbeiten etc. etc.
Und nur weil alle Leute Apple hinterher rennen – was nicht heißen soll die MAC`s können nichts, die können sogar eine ganze Menge – heißt das nicht unbedingt dass das so ein toller PC samt OS ist (sondern etliche einfach nur Trottel (auch Hipster genannt) sind).
Pecefix says
Die Frage kam mir ebenfalls sofort. Seit dem man auf dem Mac auch Windows installieren kann ist die Aussage „Ende der Windows-Vorherrschaft“ schlichtweg falsch und der Vergleich zwischen den beiden OS nicht mehr durchführbar. Ich kenne einige Leute, die auf einen Mac-PC ;) umgestiegen sind, gerade weil sie dort jetzt (zusätzlich) Windows installieren konnten.