Laut einem Artikel von den Ubuntu-Kennern omgubuntu.co.uk werden im kommenden Release von Ubuntu 12.10 verschiedene Startmenü-Lenses Empfehlungen und Affiliatelinks von Amazon enthalten.
Entgegen des erwartbaren Aufschreis in den üblichen Geekkreisen halte ich das für keine sonderlich problematische Entwicklung, um mit einem (Linux-)OS Geld zu verdienen. Natürlich wäre ein Verzicht auf eine Werbefinanzierung wünschenswerter. Aber zum einen ist das Entfernen der Werbung relativ einfach und zum anderen dürfte die Integration die meisten User, die sich auch nicht an Unity stören, nicht sehr stark irritieren.
Spannend ist die langfristige Aussicht für Canonical und Ubuntu: Die in verschiedene 'Lenses' unterteilte Desktopsuche auf Ubuntu könnte unter anderem irgendwann auch eine mit dem OS ausgelieferte Websuchsparte bekommen, für deren Defaulteinstellung sich Canonical ebenfalls bezahlen lassen könnte. Bing und Google sind offensichtliche Kandidaten dafür. Man stelle sich das vor: Microsoft finanziert die populärste Linux-Distribution.
So oder so: Mozillaverdient mit der Defaultsuche in Firefox 300 Millionen US-Dollar pro Jahr. Das sind keine Peanuts.
Update: Die Bezeichnung Amazon-Ads war nicht korrekt. Siehe unter anderem das Blogpost von Marc Shuttleworth:
These are not ads because they are not paid placement, they are straightforward Amazon search results for your search.
Es ist also eine Integration von Suchergebnissen von Amazon mit Affiliatelinks. Die strategische Richtung und meine Analyse bleiben davon unberührt. Dazu passend auch Shuttleworth:
It makes perfect sense to integrate Amazon search results in the Dash, because the Home Lens of the Dash should let you find *anything* anywhere. Over time, we’ll make the Dash smarter and smarter, so you can just ask for whatever you want, and it will Just Work.
Bottom Line: Ubuntu steigt seitwärts in den Suchmarkt ein. /Update