Die Bezahlschranke der Times führte dazu, dass (bis dato mindestens) eine Geschichte, die die Times zuerst brachte keine oder wenig Beachtung fand und von der Öffentlichkeit erst wahrgenommen wurde, als ein Blog die Geschichte neun Tage später berichtete:
Apparently, The Times first had a particular political insider story concerning UK politics -- but the story got almost no attention until nine days later when a blog called Labour Uncut re-"broke" the story and got all the credit for it. That seems only likely to drive tipsters to make sure to avoid the Murdoch paywalled papers even more.
How Murdoch's Paywalls Meant Some News It Broke Went Unnoticed & Uncredited | Techdirt.
Das ist eine interessante Frage bezüglich Informanten: Wie werden Publikationen hinter Bezahlschranken "Qualitätsjournalismus" weiterhin anbieten können, wenn Informanten zu den Publikationen gehen, die ohne Bezahlschranke und damit mit maximaler Reichweite arbeiten? Ein brisante Story kann im Web schnell weit über die übliche Reichweite der jeweiligen Publikation kommen; vorausgesetzt, der Inhalt liegt nicht hinter der Bezahlschranke.
Folglich werden Informanten und Tippgeber eher zu Publikationen gehen, die frei abrufbar sind. Immerhin sind sie Informanten und Tippgeber, weil sie die jeweiligen Geschichten an die Öffentlichkeit bringen wollen. Also wählen sie eher den Weg, der maximale Reichweite sicherstellt.
Ergo: Investigativer "Qualitätsjournalismus" dürfte es hinter einer Bezahlschranke eher schwerer denn einfacher haben. Und langfristig dürfte er sogar eher unmöglich sein.