Aktuell fallen sich anlässlich eines Spreeblick-Artikels über den Zustand des Webs einige deutsche Blogger und viele Twitternutzer gegenseitig in die Arme, weil es erneut um den Kampf des ‚offenen Webs‘ gegen die geschlossenen Systeme der kalifornischen Konzerne geht und 2013 nun endlich und so.
Ich könnte hier jetzt etwas von den Innovationsfähigkeiten in modularen vs. vertikal integrierten Systemen schreiben (in der Regel sind sie bei ersteren geringer, weshalb es eben immer zuerst ein vertikal integriertes Facebook und ein iOS geben wird) und ausführen, warum die eigene Zeit gezielt (mit Facebook statt WordPress) einzusetzen nichts mit Faulheit zu tun hat und ganz im Gegenteil ausgesprochen rational ist. Oder ich könnte ausführen, dass die aktuellen Erfolge von Facebook bis iOS auf dem Gegenteil von „Entweder-Oder“ basieren.
Aber ich überlasse das Wort lieber Carsten Pötter:
Und selbstverständlich ist die Diskussion nicht neu. Die Probleme von Netzwerken wie Facebook wurden auch schon vor 3-4 Jahren diskutiert. Nur fand die Diskussion vornehmlich auf eher technischer Ebene statt, der viele nicht folgen wollten oder konnten.
Die vergangenen Jahre haben jedenfalls deutlich gezeigt, dass Nutzer immer das einfachere und schönere System verwenden. Das ist nur folgerichtig und hat wenig mit Faulheit zu tun. Auch sind Facebook, Google und Apple nicht das Ende der Entwicklung im Netz sind. Sie werden irgendwann abgelöst werden.
Gern und oft wurde in den letzten Tagen und Wochen auch ein Text von Anil Dash verlinkt. Hierzu ebenfalls wieder Carsten Pötter, der die dortige verklärende Nostalgie offenlegt:
Vieles war in den vergangenen fünft Jahren experimentell. Sicherlich war das Web nicht von einer Hand voll großer Player dominiert und war dementsprechend etwas freier. Aber es war sicherlich nicht das freie, auf offenen Standards beruhende Web, was Anil Dash in diesem Artikel beschreibt.
Christoph Kappes says
Jupp.