Am gestrigen Dienstag hat die "Neue Zürcher Zeitung" wie bereits angekündigt ihr Digital-Abonnement auch auf NZZ.ch lanciert. Damit können Nutzerinnen und Nutzer die Website in vollem Umfang nur noch mit einem Abo nutzen.Eine Grundnutzung bleibt jedoch für alle kostenfrei: Für bis zu 20 Artikel pro Monat, für Zugriffe von gewissen Social-Media-Diensten sowie für alle Übersichtsseiten und Service-Inhalte ist kein Abonnement nötig. Auch die Registration, zu der nach 10 gelesenen Artikeln pro Monat aufgerufen wird und mit der individuelle Dienste wie Merkliste oder Newsletter genutzt werden können, bleibt kostenlos.
Diese Art von Bezahlschranken kann man auch Navigationsgebühren nennen, wie ich hier Anfang 2011 beschrieben hatte. Die dahinter stehende Überlegung ist auch interessant:
Zwar erkennt man die Möglichkeiten in der Vergrößerung der Verbreitung der Inhalte, wenn man frei erreichbar ist, aber man will trotzdem für den Zugang bezahlt werden.
Das Problem von Navigationsgebühren fasste Felix Salmon von Reuters damals anhand der Paywall der New York Times, dem Vorbild der aktuellen NZZ-Bezahlschranke, so zusammen:
the NYT is making it both hard and expensive to become a core loyal reader.
Bleibt die Frage, wie lang dauert es, bis jemand einen Twitter-Account programmiert hat, der jeden Tag alle neuen Artikel twittert und somit frei zugänglich macht und wie die NZZ auf diese und ähnliche Umgehungen reagieren wird. Update: Florian Steglich von der NZZ weist diesbezüglich auf den offiziellen NZZFeed-Account auf Twitter hin. /Update
(Den eigenen Zeitplan für die Einführung der Bezahlschranke hat die NZZ knapp verfehlt.)