Ich bin nicht sicher, ob ich der Position von Rick Falkvinge, einem der Gründer der schwedischen Piratenpartei, hunderprozentig zustimmen würde, aber er macht auf Torrentfreak gute Argumente dafür, warum Digital Rights Management (DRM) verboten werden sollte:
As a politician, I have other concerns than sound engineering and profitable businesses. It is my job — it is my damn responsibility — to take a larger view and look ahead, decades ahead, generations ahead. I fully support the ban on lead for this reason. And it is the same reason that I support a ban on DRM.
It is toxic. DRM is toxic. Just like lead. And needs to be banned for exactly the same reasons.
DRM poisons the free flow, analysis, remix, and usage of information. It requires a very specific set of conditions to operate, conditions that won’t exist five or ten years into the future. (Have you tried playing a five-year-old DRM-defective game?) It poisons the information ecosystem.
Tatsächlich werden die gesellschaftlichen Kollateralschäden solcher Vorgehen fast immer in der öffentlichen Debatte ausgeblendet. Besonders die langfristige Sicht auf unsere Kultur sollte für vernünftige Politiker eine wichtige Rolle spielen.
Selbst wenn man Falkvinges radikale Position nicht teilt, so muss man zugeben, dass er einen wichtigen Punkt anspricht.
Betrachten wir nur die langfristigen Schäden und lassen die kurz- und mittelfristigen einmal außen vor:
Man könnte zum Beispiel als Kompromiss auch gesetzlich festschreiben, dass DRM einsetzende Unternehmen im Kulturbereich dafür Sorge tragen müssen, dass diese Kultur langfristig abrufbar bleibt. Sozusagen eine parallele Strategie unabhängig von ihrer proprietären DRM-Technologie, die zum Beispiel sicherstellt, dass die geschaffene Kultur nach Ablauf der entsprechenden Schutzfrist nicht nur auf dem Papier in die Gemeinfreiheit übergeht.
Und wenn das nicht umsetzbar ist? Tough luck. No DRM-soup for you.
Martin Raißle says
Ich fürchte deine Alternative wird nicht funktionieren. Selbstverständlich werden die Verantwortlichen sagen, dass das funktioniert – wenn es dann aber nach Ablauf der Schutzfrist doch nicht geht, ist es ja auch nicht mehr ihr Problem.
Gleichzeitig finde ich das Verbot von DRM auch nicht ganz richtig. Wenn es darum geht, dass ich Inhalte kaufen, müssen diese mMn DRM-frei sein. Allerdings gibt es durchaus Angebote, bei denen ich mit einem Rechtemanagement gut leben kann – bpsw. wenn es darum geht, Musik zu „mieten“ wie es bei Spotify oder Simfy der Fall ist.