Die Axel Springer AG hat mit „My Edition“ eine App herausgebracht, die Inhalte aus elf Springer-Publikationen aggregiert und personalisiert. Florian Treiss auf mobilbranche.de:
”Mit MyEdition haben wir den Geburtsfehler, den alle News-Aggregatoren haben, beseitigt”, so Springer-Manager Georg Konjovic: Anders als die Konkurrenzprodukte funktioniert “My Edition” auch ohne Account von Facebook oder Twitter.
Beibehalten haben sie den Geburtsfehler aller Apps und Angebote von klassischen Presseverlagen: Man findet bei ihnen nur Inhalte von ihnen selbst vor.
Die Medienpromiskuität, die den neuen Medienkonsum auszeichnet, wird mit einem verlagsganzheitlichen Angebot nicht erreicht, sondern nur simuliert.
Davon abgesehen: Immer mehr Leute haben, wenn schon keinen Twitter-Account, dann zumindest einen Facebook-Account. Es ist von Vorteil nicht von Nachteil für Leser wie Publisher, wenn Leser einfach Artikel mit ihren Freunden zum Beispiel via Facebook teilen können. Und Flipboard, direktes Vorbild und Konkurrent von „My Edition“, kann auch ohne Accounts bei Social Networks verwendet werden.
(„My Edition“ läuft noch in der geschlossenen Beta-Phase. Springer denkt, natürlich, darüber nach, die App kostenpflichtig anzubieten, sollte sie erfolgreich sein.)
mobilbranche.de says
Vor jetzt hier das Eindreschen auf Springer losgeht: Der Konzern hat doch erkannt, dass man auch Produkte aus anderen Häusern berücksichtigen sollte, wie es seit heute im „iKiosk“ geschieht, siehe unten im mobilbranche-Artikel.
„My Edition“ ist eine sehr frühe Beta-Version und Springer erwägt durchaus auch, diesen News-Aggregator ebenfalls auch für externe Anbieter zu öffnen – nur wollen sie jetzt ja überhaupt erstmal mit nur 500 Testern Erfahrung sammeln, ob überhaupt technisch schon alles funktioniert.
Marcel Weiss says
Stimmt. iKiosk ist allerdings nur eine PDF-Halde, von daher eher uninteressant sowohl aus Nutzersicht als auch bei den Herausforderungen der Umsetzung.
Was die Ankündigungen bezüglich „My Edition“ angeht: Sie sind genau das, Ankündigungen. Ankündigen kann man viel. Angesichts der technischen und organisatorischen Herausforderungen würde ich da aber nicht den Atem anhalten. (Auf der App würden dann Springer-Inhalte direkt mit Nicht-Springer-Inhalten konkurrieren, während gleichzeitig der Personalisierungsalgorithmus von Springer direkt die Zugriffe regelt. Interessante Konstellation und nur eines von vielen Problemfeldern, die eine Öffnung eher schwierig gestalten.)
Grundsätzlich aber stimmt es: „My Edition“ steht noch ganz am Anfang. Wir werden sehen, was Springer daraus macht. Interessant zu beobachten ist es allemal.
Georg Konjovic says
Danke für den Beitrag. Natürlich denken wir darüber nach, die App bei einer möglichen Veröffentlichung a) für weitere Quellen zu öffnen und b) die User selbst weitere Feeds addieren zu lassen. Für die Beta war es aber einfacher zunächst nur unsere eigenen Quellen anzubieten.
Marcel Weiss says
Danke auch für den Kommentar. Ich bin auf jeden Fall gespannt, was Springer da noch machen wird.
Youwantit89 says
danke für den Beitrag! Ich bin auch gespannt. Vielleicht könnte der Verlag alle Bücher digitalieren und günstig anbieten