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Smartwatch: Warum eine iWatch von Apple Sinn ergibt

18. Oktober 2013 by Marcel Weiß 3 Comments

Iwatch concepts 2

Wearables, also kleine Computer, die man mit sich trägt, sind der nächste Schritt für die Hardware-Plattformen der Post-PC-Ära. Die größte Frage, die sich bisher stellte, war in welcher Form diese nächste Phase beginnen wird. In den letzten Wochen und Monaten hat sich auch diese Frage in Luft aufgelöst. Mittlerweile scheint jedes Unternehmen im Technologiesektor eine Smartwatch zu bauen.

The Next Web zählt allein 16 Smartwatches, „die man kennen sollte“. Quartz hat eine Übersicht über alle Hersteller von Acer bis Sony, die eine Smartwatch angekündigt haben oder  Gerüchten zu Folge an einer bauen. Auf der IFA haben sowohl Qualcomm als auch Samsung eigene Smartwatches vorgestellt. Selbst Nissan baut eine Smartwatch. (YouTube-Video) Auch Fitnesstracker wie Fitbit bekommen Smartwatch-Funktionen und Google soll an einer Smartwatch mit integriertem Google Now arbeiten.

Das ist nicht verwunderlich.

Als ich Ende letzten Jahres von den ersten Gerüchten einer iWatch, einer Smartwatch von Apple erfuhr, ergab das sofort Sinn für mich. Wie bereits angemerkt sind sogenannte Wearables der nächste Schritt für die Post-PC-Ära. Diese Plattformen (iOS, Android, Windows Phone etc.) existieren bereits in einer Multi-Device-Welt. Wer ein Smartphone hat, besitzt oft auch einen Laptop. Immer mehr Menschen besitzen zusätzlich ein Tablet. Das Web und Webservices, die Daten und Angebote über diese Devices hinweg synchron halten, gehören fest zu diesen Post-PC-Plattformen.

Wearables sind, nachdem Smartphones technisch die Gut-genug-Stufe erreicht haben, die nächste Front in der Post-PC-Welt. Diese neuen, kleinen, tragbaren Computer werden verschiedene Formfaktoren annehmen. Von diesen Formfaktoren ergeben Smartwatches mehr Sinn als Smart Glasses wie Google Glass, also Brillen mit eingebauten Minicomputern. Denn Google Glass und seine Artverwandten werden ihre Anwendung nicht im Endkonsumentenmainstream sondern im Arbeitsumfeld finden (Ärzte, Taxifahrer, etc.). Also Situationen, in denen es die Umwelt nicht befremdet, wenn man eine Kamera im Gesicht trägt sondern alle davon profitieren. Smartwatches dagegen sind weitaus weniger invasiv und in den Lifestyle eines normalen Menschens integrierbar. Das Handgelenk ist die einzige Stelle, an der wir seit über hundert Jahren Maschinen direkt am Körper tragen. Das Handgelenk hat sich bereits als natürlicher Ort für Maschinen am Körper etabliert. Natürlich werden die ersten Wearables diesem Vorbild folgen. Im Grunde machen sie das bereits: Fitbit, Nike Fuelband, all die Fitnesstracker werden bereits am Handgelenk getragen.

„I think the wrist is interesting.“ – Apple-CEO Tim Cook

Was fängt man nun mit einer solchen Smartwatch an? Das Gerücht, Google tüftele an einem Prototypen mit Google Now zeigt bereits die Richtung auf: Alles, was regelmäßig und zeitnah an Informationen und Interaktionen am Smartphone abgefragt wird und stattfindet, passt hervorragend zu einer Smartwatch. Google Now teilt mir mit, dass der Verkehr auf dem Weg zu meinem Termin in einer Stunde ungewöhnlich hoch ist und ich deshalb eher losgehen muss? Das ist eine Information für die Smartwatch, nicht  das Smartphone, vorausgesetzt das Betriebssystem hat die Wahl.

Jeder Moment, in dem man das Smartphone für wenige Sekunden aus der Hosentasche gezogen wird, um etwa die Notifications zu lesen, ist ein Moment, der Smartwatches gehören wird.

Smartwatches können mehr noch als Smartphones mit Sensoren Daten erfassen und ihrem Eigentümer zur Auswertung oder Interaktion zur Verfügung stellen. Felix Schwenzel hatte sich diesbezüglich vor acht Monaten lesenswerte Gedanken gemacht:

  • man könnte telefongespräche annehmen, indem man den sein ohrläppchen anfasst in dem moment wo man seine linke hand an den mund führt, würde einem siri zuhören
  • man könnte ein fragezeichen in die luft malen und siri sagt einem wo man gerade ist
  • im navigationsmodus könnten vibrationen an der jeweiligen armseite signalisieren, ob man in die falsche richtung läuft (so wie lenkräder in oberklasseautos vibrieren wenn man zu weit recht oder links fährt)
  • das ding am arm könnte bemerken wenn man jemandem die hand schüttelt und versuchen zum ding am arm des gegenübers kontakt aufzunehmen
  • es könnte erkennen ob man buchstaben mit dem finger auf eine oberfläche zeichnet
  • eine überwachung der körpertemperatur, des blutdrucks, der schlaf- und aktivitätsphase wäre lückenlos möglich. es soll ja einige leute geben die sich gerne selbst quantifizieren.
  • nicht nur stephen wolfram könnte jeden seiner schritte zählen, das ding an der hand wäre auch ein pedometer für jedermann, dass auch gleichzeitig jede art von sportlicher betätigung erkennen und aufzeichnen könnte
Im Gegensatz zu den hoffnungslosen Gehversuchen von Samsung, das bei der Produktentwicklung ohne ein kopierbares Vorbild aufgeschmissen zu sein scheint, werden die Inkarnationen von Apple, das bereits mehrfach bewiesen hat, dass es erfolgreich neue Produktkategorien definieren kann (iPhone, iPad, Macbook Air), sehr viel interessanter werden. Daneben ist Apple mit der Unterstützung des akkuschonenden Bluetooth 4.0 ab dem iPhone 4s aufwärts auch verbindungsseitig auf iOS bestehens gerüstet, und zwar wesentlich besser als Android.
Neben Felix Schwenzels Überlegungen können Smartwatches, oder Minicomputer am Handgelenk, noch andere Funktionen übernehmen. Vielleicht auch mit unterschiedlichen Ausprägungen bei der Hardware. So gibt es etwa ein Armband, dass anhand des einzigartigen Herzschlagpatterns des Trägers Schlüssel und Passwörter ersetzt. Erste Gerüchte verbinden eine iWatch eher mit Haushaltsautomatisierung als mit Smartphones. Es könnte Teil des von Jobs in seiner Biographie beschriebenen Durchbruchs des Interfaces von AppleTV sein.

Der Punkt ist, dass eine Smartwatch so sehr und so wenig eine Armbanduhr ist wie ein Smartphone ein Telefon ist. Smartwatches mögen die Uhrzeit anzeigen, aber das ist eine Randfunktion, die bei weitem nicht das Feature ist, was am meisten genutzt wird oder das gar der Kaufgrund wäre.

Als Apple das iPhone 5s vorgestellt hat, wurde auf dem Event und in den Pressemitteilungen immer wieder darauf hingewiesen, dass es das „Most Forward-Thinking Smartphone“ sei, das Apple je produziert habe. Das ist natürlich PR-Sprache. Und es ist natürlich auch ein Weg, um die Differenzierung zwischen 5s und 5c sicherzustellen. Aber dahinter liegt noch mehr.

Das iPhone 5s hat mit dem M7 einen neuen, separaten Prozessor, bekommen. Der M7 ist ein „motion co-processor“:

But the really interesting – and in the long-term important – sensor in the iPhone 5S is the M7, a “motion co-processor” which allows it to measure data from the accelerometer, gyroscope and compass without draining the battery as heavily as would be required if the A7 processor were used. Effectively, using the CoreMotion API, apps can access data about movement all day, without destroying the battery life.

Think about that for a second. Your phone can now measure everything that the likes of a Jawbone Up or Nike Fuelband can. Plus, it can do it all day, with the processing power of a 64bit computer to crunch that data when it needs it. And that power is available to developers, to create applications which single-purpose devices like the Fuelband will never be able to match.

The obvious application is fitness, but that’s actually only the start of the story.

Der M7 ist ein neuer Prozessor, der vom iPhone 5s von Haus aus keine Aufgabe bekommt. Apple liefert keine App mit aus, die den M7 anspricht. Das ist ungefähr so wie ein Smartphone mit Kamera, das ohne eigene Kamera-App ausgeliefert wird.

Offensichtlicher kann es kaum werden. Der M7-Prozessor ist da, und er wird nicht nur in iPhones sondern auch in anderen Produkten integriert werden. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis Apple seine erste iWatch vorstellt. Selbst das Trademark wird bereits gesichert.

Bleibt die Frage des Timings.

Apple wird aller Voraussicht nach keine Smartwatch am 22. Oktober vorstellen. Mit neuen Macs, neuen iPads, neuem Mac OS, und vielleicht neuen iPods, ist das Event bereits recht gut befüllt. Apple hat bereits für maximale Weihnachtsabdeckung praktisch jede Produktvorstellung in in das letzte Jahresquartal gequetscht. Das iPad, ursprünglich ein Frühjahrsprodukt, ist letztes Jahr zum iPhone  gestoßen, um ein hervorragendes Weihnachtsgeschenk zu werden. Das ergibt Sinn. Es führt aber auch dazu, dass es den Rest des Jahres sehr ruhig um Apple ist. Was liegt also näher, als die ruhig gewordene erste Jahreshälfte für die Einführung neuer Produkte zu nutzen, die so oder so erst einmal Early Adopter ansprechen werden, also frühestens in der 2. oder 3. Inkarnation ihr volles Weihnachtsgeschenkpotential entfalten werden?

Deshalb vermute ich, dass wir im Frühjahr, also im ersten oder – wahrscheinlicher – im zweiten Quartal 2014, die erste Smartwatch von Apple sehen werden.

—

Disclosure

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Filed Under: Analysen, Apple, Mobile Plattformen Tagged With: iWatch, Post-PC-Ära, Smartwatch

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Marcel Weiß, Jahrgang 1979, ist Gründer und Betreiber von neunetz.com. Kontaktaufnahme für potenzielle Zusammenarbeit bitte gern an marcel@neunetz.com.
Er ist Diplom-Kaufmann, lebt in Berlin und ist seit 2007 als Analyst der Internetwirtschaft aktiv. Er arbeitet als freier Strategy Analyst und ist Co-Host des Exchanges-Podcasts und weiterer Podcasts zur digitalen Wirtschaft. Er schreibt als freier Autor unter anderem für "Tagesspiegel Background: Digitalisierung & KI", und hält Vorträge zu den Treibern der digitalen Wirtschaft. Marcel Weiß berät Unternehmen auf der strategischen Ebene. Mehr zum Autor.
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Was Nexus-Mitglieder dazu sagen

  1. Linuxuser1 says

    18. Oktober 2013 at 19:29

    Schöner Artikel. Bringt es genau auf den Punkt.

  2. nk says

    18. Oktober 2013 at 20:22

    Na dann macht mal. Lasst Euch tracken und wedelt im öffentlichen Raum herum. Ich lass‘ noch ‚paar Generationen Blödsinn aus. :)

  3. Marcel Weiss says

    21. Oktober 2013 at 15:11

    Danke. Ich war überrascht über die Bandbreite der Kommentare auf Golem.

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